Oft beobachte ich Leute im Gym, die seit Monaten oder sogar seit einem Jahr den genau gleichen Trainingsablauf haben. Genau die gleichen Übungen und konsequent das gleiche Gewicht… Und genau so sehen sie auch selber aus: immer gleich 🙂 Und dann wundern sie sich, wieso sie keine Fortschritte machen.
Ich persönlich besitze mein ganz spezielles Buch. Wenn ich mein Buch vergesse, ist es so, als ob ich meine Kopfhörer fürs Training vergessen habe: einfach S C H E I S S E. Okay, für die Leute, die immer im Trainsane trainieren ist es vielleicht weniger schlimm, denn da ist die Musik ja der Hammer. Aber ich trainiere in einem Gym, da läuft circa drei Monate lang die gleiche Playlist und nachdem ich schon zum 127‘000 Mal „Lieblingsmensch“ oder (kein Scherz) „Es rappelt im Karton“ gehört habe, ist das beinahe eine Katastrophe…
Nun gut, zurück zu diesem Buch. Es gibt schon viele, die ein solches Buch haben, aber es gibt immer noch einige, die nicht Buch führen.
Was meine ich damit? Es ist eigentlich ganz einfach: es handelt sich um ein Trainingsbuch. Ich schreibe mir immer folgendes rein: Übung, Anzahl Sätze, Kilo, Wiederholungen und wie viel Gewicht ich das nächste Mal benutze. Ein Beispiel mit einer Wiederholungszahl von 12-15:
Übung | Sätze | Kg | Wiederholungen | Bemerkung |
Squats frei | 5 | 70 | 15/15/15/12/12 | (n.M.m 72,5 kg) |
Verbesserung und Ansporn
Mit dem Trainingsbuch habe ich die Kontrolle über mein Training. Ich schaue auch, wie ich letzte Woche war. Habe ich letzte Woche zum Beispiel beim 4. Satz nur 13 Wiederholungen gemacht, dann schaffe ich (komme was wolle) heute 14 Wiederholungen. Und so geht das immer weiter und so kann man sich auch immer steigern.
Wenn ich jetzt obengenanntes Beispiel nehme, sehe ich dass ich drei Sätze à 15 Wiederholungen geschafft habe. Beim vierten und fünften Satz habe ich 12 Wiederholungen geschafft – top! Da geht beim nächsten Mal ein bisschen mehr. Dann Schreibe ich mir hinten in Klammer (n.M.m à 72,5 kg –> n.M.m heisst bei mir „nächstes Mal mit“ :-))
Und so kann ich mich kontinuierlich steigern oder zumindest mein Gewicht für ein paar Wochen halten. Ich habe ein Hirn wie ein Sieb. Wenn ich mir nicht aufschreiben würde, wie viel ich gemacht habe, dann würde ich es das nächste Mal nicht mehr wissen und so könnte es sein, dass ich noch einmal genau soviele Reps mache, obwohl ich eigentlich hätte besser sein können.
Klar gibt es Tage, die einfach nicht so wollen. Wir sind auch nur Menschen und unser Körper leistet ja schon Höchstleistungen. Aber dann schreibe ich es auch in mein Buch. Habe ich ein scheiss (ich sollte nicht so oft scheisse sagen – ich suche mir ein anderes Wort) Training hinter mir, dann schreibe ich auf, an was es gelegen haben könnte. Wenig Schlaf, zu wenig gegessen, viel im Kopf, Diät etc.
So schaue ich aber in der kommenden Woche, ob ich 1. wieder besser wurde oder 2. es mir immer noch nicht besser geht. Dann würde ich Rücksprache mit meinem Coach halten.
Es macht auch stolz
Ein weiterer Pluspunkt bietet das Buch, dass man wirklich sehen kann, wie man sich über die Zeit steigert. Es macht schon ein bisschen stolz, wenn man sieht, dass man durch die richtige Ernährung, gute Pläne und Konsequenz sich immer weiter verbessert. Daher ist es für mich auch ein Motivationsbooster.
Empfehlung
Daher empfehle ich jeder und jedem ein solches Trainings/Tagebuch zu führen. Vor allem wenn man weiter kommen möchte. Ich mache es auf die uralte Methode: Ich schreibe jedes Training von Hand in mein Buch auf. Man kann sich den Plan auch ausdrucken und einkleben oder so ähnlich 🙂 Aber um Fortschritte zu beobachten, sich selber zu motivieren und als Gedankenstütze ist ein solches Trainingsbuch nur von Vorteil.
In diesem Sinne: ran ans schreiben!