Viele haben sicher schon was von einer basischen Ernährungsweise gehört.

Meistens geht es im Zusammenhang mit basischer Ernährung um irgendwelche teuren Nahrungsergänzungen um sich besser zu fühlen. Dabei handelt es sich nicht um klassische Nahrungsergänzungen für Fitnesssportler oder Bodybuilder, sondern um Nahrungsergänzungen für Wellnessfreunde.

Was hier etwas abschätzig klingt, zeigt aber wie stiefmütterlich dieses Thema in unserem Sport behandelt wird.

Nur wer ernsthafte gesundheitliche Probleme hat, beschäftigt sich meistens überhaupt erst mit dem Säure-/Basenhaushalt. Dies leider völlig zu Unrecht. Ein intakter Säure-/Basenhaushalt ist mitentscheidend für maximalen Muskelaufbau und Fettverbrennung. Er sorgt für eine optimale Funktion sämtlicher Stoffwechselvorgänge.

Der Säure-/Basenhaushalt

Was versteht man genau unter diesem Begriff?

Nun, es geht darum das sich die verschiedenen Organe und Systeme im Körper im richtigen ph-Wertebereich bewegen. Das Blut beispielsweise muss immer basisch sein, d.h. der Körper sorgt um jeden Preis dafür, dass dieser Zustand so aufrecht erhalten wird.

Im Dickdarm aber herrscht ein eher saures Milieu.

Besteht unsere Ernährung zu einem überwiegenden Teil aus säurebildenden Lebensmitteln, führt dies unter Umständen zu einer chronischen Übersäuerung des Körpers.

Dies äussert sich auf vielfältige Art und Weise. Oftmals entstehen Verdauungsprobleme und Blähungen. Darüber hinaus kann eine Übersäuerung zu diversen weiteren Problemen führen, welche unsere Körperfunktionen einschränken und eine unnötige Belastung diverser Organe bedeuten.

Dies hat eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit zur Folge und äussert sich in einem reduzierten Muskelaufbau und reduzierter Fettverbrennung.

Der Körper kann eine gewisse Übersäuerung gut selber regulieren und diverse Schauergeschichten aus der Naturheilkunde sind natürlich übertrieben.

Die Entschlackung

Hier wird häufig von Schlacken gesprochen, die sich aufgrund von stark säurehaltiger Lebensmittel bilden sollen. Schlacken sind Verbrennungsrückstände wie Asche und sicherlich nichts was in einem menschlichen Körper entsteht.

Hier bildet sich keine Schlacke und deshalb müssen wir unseren Körper auch nicht entschlacken. Hier gibt es auch keinen einzigen wissenschaftlichen Nachweis, welcher beweist das wir eine imaginäre Schlacke auf irgendeine Art und Weise aus unserem Körper schaffen können.

Was wir aber tun können und auch unbedingt tun sollten, ist dafür zu sorgen, dass der Körper jene Nährstoffe bekommt um eine anfällige übermässige Sàurebildung zu neutralisieren.

Die Mineralien

Als erstes gilt es den Körper mit ausreichend basischen Mineralstoffen zu versorgen. Allen voran muss der Körper ausreichend mit Calcium und Magnesium versorgt werden. Gerade durch Krafttraining steigt der Bedarf dieser Mineralien stark an.

Hier macht eine zusätzliche Supplementierung Sinn.

Das Protein

Der grösste Säurebildner im Körper sind Proteine. Wir wissen aber auch, dass gerade Proteine sehr wichtig für unseren Körper sind. Auf der einen Seite bilden sie eine Menge Säure im Körper was wiederum für Probleme mit der Verdauung und weiterführenden gesundheitlichen Problemen sorgen kann. Auf der anderen Seite liefern sie die Bausteine unseres Körpers.

Was können wir nun tun?

Als erstes müssen wir dafür sorgen nicht exorbitante Mengen Protein zuzuführen. 3g pro kg Körpergewicht sollte als Obergrenze gelten. Gerade in Aufbauphasen können wir die Menge sogar noch deutlich tiefer halten.

In einer Diät ist es ein probates Mittel die Proteinzufuhr zu steigern, weil Proteine weniger Nettoenergie liefern und gut sättigen. Durch die erhöhte Verdauungsenergie und den höheren thermischen Effekt von Proteinen, ist eine hohe Zufuhr ein Muss in der Diät.

Wir erreichen so unsere Ziele viel schneller.

Die proteinbedingte Säurebildung ist also nicht zu vermeiden. Wir können nur durch diverse Massnahmen dafür sorgen diese nicht zu stark aufkommen zu lassen bzw. dem Körper die Möglichkeit zu geben diese zu neutralisieren.

Als erste Massnahme haben wir bereits die Gesamtproteinmenge angesprochen. Eine weitere wichtige Massnahme ist die Art des Proteins.

Whey Protein ist basisch. Als einziges Milchprodukt weist Molke einen basischen ph-Wert auf. Casein hingegen ist sehr stark säurebildend. Casein ist reich in Milchprodukten enthalten. Gerade Magerquark besteht fast vollständig aus Casein.

Gleichzeitig ist aber Magerquark auch ein beliebtes Produkt in der Diät. Müssen wir nun darauf verzichten? Nein, natürlich nicht. Aber wir sollten den Konsum einschränken und einen Teil unserer Proteinaufnahme in Form von Whey Protein zuführen.

Proteinkonzentrate mit Casein sollten hingegen vollständig gemieden werden.

Casein ist stark säurebildend, biologisch weniger hochwertig und regt die Muskelproteinsynthese nur leicht an.

Es ist einfach auch nicht nötig zu viele Proteinkonzentrate zuzuführen und schon gar nicht minderwertige und stark säurebildende Produkte.

Whey Protein hingegen besitzt neben seinem grossen Vorteil des basischen ph-Wertes auch Vorteile in der Absorption und Muskelproteinsynthese.

Decken wir nun also einen Teil unseres Proteinbedarfs durch Whey Protein, haben wir hier das Problem der Säurebildung nicht. Es empfiehlt sich morgens und nach dem Training Whey Protein zuzuführen.

Den restlichen Proteinbedarf decken wir mit anderen Proteinquellen wie Fleisch und Fisch oder auch pflanzlichen Proteinen.

Sie sind als säuerbildend und müssen dementsprechend mit basischen Lebensmittel ergänzt werden.

Basische Lebensmittel

Gemüse und Früchte sind basische Lebensmittel und sollten daher reichlich in unserer Ernährung vorkommen. Früchte enthalten auch viel Fructose und sollten daher mit Bedacht zugeführt werden. Dies gilt umso mehr in der Diät.

Gemüse hingegen enthält in vielen Fällen nur sehr wenige Kohlenhydrate. Gerade Spinat, diverse Kohlsorten und Fenchel sind sehr basisch und sorgen damit für den Ausgleich der säurebildenden Lebensmittel.

Fazit

Je mehr säurebildende Lebensmittel ihr zuführt, desto mehr neutralisierende Lebensmittel wie Gemüse müsst ihr essen.

Darum vermeidet unnötige säurebildende Lebensmittel wie Casein und führt nur jene sauren Lebensmittel zu, welche ihr auch wirklich benötigt.

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