Das leidige Thema Stoffwechsel findet Erwähnung in unzähligen Artikeln.
Heute wollen wir dir zeigen was die Gründe sind, welche dich erkennen lassen ob du unter einem eingeschlafenen Stoffwechsel leidest.
Der Stoffwechsel ist ein sehr komplexes Thema in dem viele verschiedene Hormone und Enzyme ihre Aufgabe besitzen.
Die Wissenschaft forscht seit ewiger Zeit daran neue Erkenntnisse zu diesem Thema zu liefern.
Regelmässig wurden im letzten Jahrhundert neue wissenschaftliche Errungenschaften und Zusammenhänge in unserem Körper bekannt.
Leider gab es dabei auch viele Fehlinterpretationen, die von vielen Fachkräften hartnäckig bis heute aufrecht erhalten werden.
Ein gutes Beispiel ist die falsche Interpretation der Funktionsweise von Insulin. Siehe folgenden Artikel:
Das Insulin-Dogma: Wie Insulin wirklich funktioniert
Die Stoffwechselfaktoren
Bevor wir darauf zu sprechen kommen, woran du selber erkennen kannst ob du an einem eingeschlafenen Stoffwechsel leidest, wollen wir auf die wesentlichen Parameter und beteiligten Hormone und Enzyme im Körper zu sprechen kommen.
Was ist der Stoffwechsel genau?
Bereits das ist eine gute Frage. Im Volksmund wird meistens jenen Personen ein guter Stoffwechsel nachgesagt, welche “so viel essen können wie sie wollen ohne Fett zu werden“.
Das bringt es auch gleich auf den Punkt: Jene Menschen die einen schnellen Stoffwechsel besitzen, müssen nicht besonders auf ihrer Nahrungsmittewahl achten und können gleich auch noch sehr viel essen ohne dabei zuzunehmen.
Woran liegt das?
Die Gründe sind sehr komplex, lassen sich aber dennoch auf einige wesentliche beteiligte Hormone zurückschliessen.
Das Schilddrüsenhormon ist vielen von uns bekannt und viele haben sicherlich auch schon von krankhaften Erscheinungen in diesem Zusammenhang gehört. So gibt es eine sogenannte Schilddrüsenüberfunktion oder eine Schilddrüsenunterfunktion.
Eine Überfunktion ist meistens damit gekennzeichnet, dass diese Menschen sehr viel essen können und dauernd aktiv sind. Eine krankhafte Ausprägung muss behandelt werden, da sich der Körper ansonsten im wahrsten Sinne selber verbrennt.
Eine Schilddrüsenunterfunktion ist das Gegenteil. Hier ist in den meisten Fällen eine starke Gewichtszunahme die Folge.
Wir haben im Körper drei verschiedene Hormone der Schilddrüse vorhanden: Das “inaktive“ T4, das “aktive“ T3 und das “regulierende“ TSH.
Das ganze Schilddrüsenhormon-Geflecht ist eine recht komplexe Sache und wird wiederum von weiteren Hormonen beeinflusst.
Einfach gesagt wird das inaktive T4 in das aktive T3 umgewandelt, welches dann in den (Muskel)-Zellen für die Aktivierung des Stoffwechsels sorgt. TSH übernimmt dabei eine regulierende Eigenschaft.
Einfach gesprochen läuft unser Stoffwechsel umso schneller je mehr T3 in unserem Blutkreislauf vorhanden ist.
In einem gesunden Hormonhaushalt läuft dieser Prozess optimal ab.
Unmittelbaren Einfluss auf die Aktivität der Schilddrüsenhormon bzw. der Umwandlung von T4 in T3 besitzt das Appetithormon Leptin.
Es sorgt dafür ausreichend Nahrung in den Körper aufzunehmen.
Reduzieren wir die Nahrungszufuhr zu stark, sinkt die Leptinkonzentration und der Hunger verstärkt sich. Dies führt zu einer Reduktion des Schilddrüsenhormons und folglich zu einem eingeschlafenen Stoffwechsel.
Ein besonders niedriger Körperfettanteil kann die Leptinkonzentration auch vermindern.
Eine ausreichende Kohlenhydratzufuhr wirkt dieser Problematik zuverlässig entgegen.
Bei stark übergewichtigen Menschen wird eine Leptinresistenz auch häufig beobachtet.
Sie haben genügend Reserven und trotzdem signalisiert der Körper ein Hungergefühl.
Dieser Mechanismus ist nicht restlos geklärt, aber wohl darauf zurückzuführen, dass diese Menschen auch häufig an chronisch erhöhten Blutzuckerspiegeln leiden.
Diese haben wiederum eine Insulinresistenz zur Folge.
Cortisol ist ein weiteres Hormon, welches eine wesentliche Rolle im Stoffwechsel spielt. Es besitzt sowohl positive wie auch negative Eigenschaften. Cortisol ist solange unser Freund, wie es nicht Überhand in unserem Stoffwechsel nimmt.
Es besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und wirkt aber auch katabol. Es hilft vermehrt Fettsäuren freizusetzen. Hier genügt aber ein normaler physiologischer Blutlevel vollkommen, denn die Freisetzung von Fettsäuren läuft nicht ausschliesslich über dieses Hormon.
Cortisol führt aber auch zu einer Reduktion der Insulinsensibilität, was folglich zu einer schlechten Verwertung von Kohlenhydraten führt.
Einer trainingsinduzierten Ausschüttung von Cortisol können wir mit Kohlenhydraten gut entgegenwirken, da hier trainingsbedingt eine Erhöhung der Insulinsensibilität unabhängig des Cortisols auftritt und uns die Möglichkeit gibt Kohlenhydrate gut aufzunehmen.
Tritt ein erhöhter Cortisolspiegel aber stressbedingt oder morgens auf, dann müssen wir diesem unbedingt entgegenwirken, um nicht Probleme mit dem Stoffwechsel zu kriegen und eine Insulinresistenz und weitere negative Erscheinungen zu provozieren.
Die Gründe
Das Ganze hat seinen Ursprung in einer schlechten Verwertung von Nährstoffen, insbesondere der Kohlenhydraten.
Führen wir dem Körper andauernd Kohlenhydrate zu und diese auch noch in Form von Zucker und verzichten auf sportliche Aktivität, dann überfordern wir den Körper schnell mit zu viel Energie und provozieren einen chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel.
Zusammen mit der Erzeugung von Stress schaffen wir ein ganz schlechtes Umfeld in unserem Körper, welches dazu führt, dass sich Probleme mit dem Stoffwechsel offenbaren.
Ähnlich schaut es aus wenn wir die Kalorien zu stark reduzieren und die Kohlenhydrate einschränken. Hier reduziert sich nicht nur die Leptinkonzentration, sondern auch das Cortisol steigt an und lässt den Stoffwechsel einschlafen.
Die Checkliste
Woran erkenne ich nun einen eingeschlafenen Stoffwechsel.
Am einfachsten ist eine Blutuntersuchung, Spiroergometrie und der Einsatz eines Körpermonitors wie dem Sensewear Armband.
Du kannst aber auch deinen Körper beobachten. Solltest du folgendes feststellen, dann könnte möglicherweise eine Entgleisung deines Stoffwechsels vorliegen:
– Müdigkeit morgens und während dem Tag
– Antriebslosigkeit
– Energielosigkeit bei intensiven Trainings
– Starke Stimmungsschwankungen mit depressionsähnlichen Zuständen
– Gewichtszunahme oder konstantes (Über)-Gewicht trotz Diätversuchen
Treten mehrere dieser Punkte auf, dann könnte ein entgleister Stoffwechsel ein Grund dafür sein.
Im morgigen Artikel erfahrt ihr was ihr unternehmen könnt um euren Stoffwechsel wieder auf Vordermann zu bringen.