Das Wort Hormone hat viele Facetten. Nur wenige wissen wirklich was es bedeutet und welchen Stellenwert die Hormone in unserem Körper besitzen.
Sie definieren weitgehend unser Dasein, auch wenn das viele nicht hören wollen. Doch unser optisches Erscheinungsbild, aber auch unsere Psyche ist grösstenteils abhängig von der Funktion der Hormone. Einige würden sogar soweit gehen und unser Wesen, Charakter bzw. unser Dasein als Hormoncocktail zu beschreiben, doch hier wird die Sache zu nüchtern und der Aufschrei zu gross. Es ist vor allem eine philosophische Frage wie wir diesen Punkt genauer definieren wollen. Auf alle Fälle nehmen Hormone einen rieseigen Einfluss auf unsere Stoffwechselvorgänge und folglich auf die Fähigkeit Muskelmasse aufzubauen und Körperfett zu reduzieren.

Exogene vs. endogene Hormone

Als exogene Hormone bezeichnet man von aussen zugeführte und in den meisten Fällen synthetische Hormone. Es gibt von vielen körpereigenen Hormonen synthetische Pendants. So werden Insulin, Testosteron oder auch Schilddrüsenhormone eingesetzt zur Behandlung diverser Krankheiten. Natürlich führt dies auch zu einem Missbrauch zur Steigerung der körperlichen Leistung. Hier werden häufig sogenannte Abkömmlinge (Derivate) körpereigener Hormone verwendet. Testosteron ist ein gutes Beispiel dafür. Es existieren dutzende Derivate, welche die Funktion von Testosteron imitieren, aber in gewissen Wirkungen spezifischer ausfallen und beispielsweise ein stärkeres Muskelwachstum hervorrufen als Testosteron. Man bezeichnet diese Gruppe der synthetischen Testosteronabkömmlinge als anabole und androgene Steroide.
Es gibt aber auch Steroidhormone, die auf dem Hormon Cortisol basieren und zur Behandlung diverser Erkrankungen eingesetzt werden.

Die Zahl dieser Medikamente ist riesig und dementsprechend auch der mögliche Missbrauch.

An dieser Stelle wird ausdrücklich vor der Einnahme ohne medizinische Indikation gewarnt! Die gesundheitlichen Folgen sind unabsehbar.

Die Komplexität

Es gibt Unmengen an Hormonen im Körper, die in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Einige werden als sogenannte Botenstoffe benannt und beeinflussen unseren Hirnstoffwechsel, andere wiederum nehmen direkt Einfluss auf unseren Stoffwechsel.
Alle Hormone besitzen eine bestimmte Funktion und einige übernehmen mehrere Aufgaben. Solange sämtliche Hormone im Ausgleich sind, funktionieren unsere Körperfunktionen völlig normal. Gerät aber eines dieser Hormone ausser Rand und Band, dann äussert sich das relativ schnell.

Dysbalancen in unserem Hirnstoffwechsel führen zu Depressionen beispielsweise. Ein Östrogenüberschuss, wie es häufig bei Frauen durch Einnahme eines hormonellen Verhütungsmittels der Fall ist, führt zu übermässiger Anhäufung von Körperfett. So finden sehr viele körperliche und auch sogenannte psychische Beschwerden ihren Ursprung in einer hormonellen Dysbalance.

Die Dysbalance

Eben gerade diese Dysbalance ist es welche uns einen Strich durch die Rechnung machen kann in der Erreichung unserer Ziele. Jeder Mensch der gesund auf die Welt gekommen ist, sollte imstande sein ordentlich Muskelmasse aufzubauen und einen niedrigen Körperfettgehalt aufzuweisen. Natürlich stellen gewisse genetische Prädispositionen ein grösseres Potential oder eben nicht zur Verfügung.
Doch häufig sind es falsche Ernährungsweisen, Einnahme von Medikamenten oder andere exogene Einflüsse, die das Erreichen unseres Ziels erschweren.
Seid ihr im Glauben euch richtig zu ernähren, perfekt zu trainieren und eure Erfolge bleiben trotzdem aus, dann bleibt nichts weiter übrig als der Gang zum Arzt um die Hormon- und Blutwerte zu checken.

Die Checkliste

Doch steht man einmal beim Arzt, weiss man oft nicht was man nun testen soll und viele Ärzte können auch nicht weiterhelfen. Daher sollte man einen Spezialisten aufsuchen, welcher die Interpretation der einzelnen Werte richtig durchführen kann. Das Problem ist häufig, dass die Referenzbereiche vieler Blutparameter weit gefasst sind und daher vermeintlich als gut betrachtet werden, obwohl sie es nicht sind.

Beispielsweise Schilddrüse:

Hier testen die meisten Ärzte nur den TSH-Wert, dieser sagt isoliert betrachtet nur sehr wenig über die Schilddrüse aus. Sie kann einen Hinweis auf eine Unter- oder Überfunktion zeigen, aber erst wenn diese wirklich krankhaft ist. Eine reduzierte Schilddrüsenfunktion die ernährungsbedingt hervorgerufen wurde, erkennt man so nicht.
So ist häufig die Umwandlung von dem inaktiven Schilddrüsenhormon T4 in das aktive Hormon T3 reduziert, was sich in einem schwachen Stoffwechsel äussert. In meiner Praxis als Coach höre ich häufig von Klienten/Klientinnen, dass ihre Blutwerte in Ordnung seien und der Arzt meint sie seien total gesund. Doch wie will es dies beurteilen ohne sämtliche Werte gemessen zu haben? Natürlich ist der TSH-Wert auch bei einer 1000 Kalorien-Diät im Referenzbereich, aber der T3-Wert wohl um die Hälfte vermindert. Welche drastischen Auswirkungen dies in der Praxis hat, erfahrt der Patient natürlich nicht!

Genau das gleiche Problem stellt sich bei der Anti-Baby-Pille, welche sehr häufig von Ärzten verschrieben werden aber nicht explizit darauf hingewiesen wird wie dramatische der Effekt auf die Körperkomposition ist. Mit der Einnahme einer Pille, welche als Wirkstoff ein Östrogen-Derivat enthält ist es schlichtweg unmöglich in Topform zu kommen.

Ein interessanter Artikel gibt es hier zu diesem Thema:

Die Anti-Baby-Pille: Der Dickmacher Nr. 1

Fazit

Vergesst nie die Macht der Hormone! Sie beeinflussen unseren Körper derart massiv, dass bei Fehlfunktionen auch die beste Ernährung und das beste Trainingskonzept keinen Erfolg haben. Sollte der Erfolg ausbleiben, geht zum Arzt und lasst euch durchchecken. Es braucht manchmal Überwindung und kann einen langen Weg bedeuteten, doch dies lohnt sich auf jeden Fall!

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