Ich habe mich entschieden eine neue unregelmässige Artikel-Serie einzuführen mit Themen aus dem “Grauzonen”-Bereich. Diese Informationen sollen rein informativ sein. Informierte Menschen können immer besser Gefahren abschätzen und daher habe ich mich nach jahrelangem Ringen darüber, dazu entschieden Themen anzusprechen die als heikel gelten.

Ich fange heute gleich mit einem Thema an, bei welchem es um Leben und Tod gehen kann: Insulin – Das sagenumwobene superanabole Hormon.

Das Insulin

Bevor wir auf den Einsatz von künstlich hergestelltem Insulin zu sprechen kommen, wollen wir kurz die Funktionsweise etwas näher betrachten. Gemeinhin kennen wir die Wirkung von Insulin dahingehend, dass es dafür sorgt Kohlenhydrate (Glucose) in das Muskelglykogen und Fettspeicher zu transportieren. Doch Insulin macht noch viel mehr. Es sorgt dafür, dass sämtliche Nährstoffe besser in ihr Ziel (Muskel) gelangen. Es stimuliert stark die Proteinsynthese mithilfe des Protein Kinase Akt (auch bekannt als Protein Kinase B, PKB). Dies erhöht das Muskelaufbaupotential stark. Natürlich ist und bleibt Translokation der insulinabhängigen GLUT4-Transportproteine einer der vordergründigen Aufgaben von Insulin.

Insulin wird im Körper durch Nahrung induziert ausgeschüttet, das heisst sobald wir Nahrung zuführen, dann fängt die Bauchspeicheldrüse an Insulin auszuschütten. Je nach Art der Nahrung ist die Insulinausschüttung unterschiedlich stark. Hochglykämische Kohlenhydrate wie Dextrose führen zu einer stärkeren Ausschüttung von Insulin. Dies führen viele auf die starke Blutzuckererhöhung zurück, doch das stimmt nur bedingt, denn Whey Protein erhöht den Blutzuckerspiegel nicht, führt aber dennoch zu einer starken Insulinausschüttung. Wir müssen also von der reinen Denkweise, dass Insulin Kohlenhydrate speichert wegkommen, dennoch ist es natürlich so, wenn Insulin präsent ist, sinkt der Blutzuckerspiegel.

Die Gefahren von exogenem Insulin

Die starke Wirkung auf den Blutzucker ist auch die grosse Gefahr von Insulin, denn führen wir es exogen zu und der Blutzuckerspiegel ist bereits niedrig, laufen wir die Gefahr zu unterzuckern, was zu einem Koma und im schlimmsten Fall zum Tode führen kann. Daher gilt immer bei Anwendung von exogenem Insulin Dextrose bereitzuhalten. Wir müssen aber auch ganz klar festhalten, dass eine richtige Anwendung von Insulin für den Körper wohl weniger Belastung darstellt als die Anwendung hochdosierter oraler AAS, welche gerne bei Plateaus zu sogenannten AAS-Kuren ergänzt werden.

Wissenswertes zur Anwendung

Das grösste Problem bei der Anwendung von Insulin ist eine mögliche Insulinresistenz, nebst der Unterzuckerung. Es gibt kurzwirksames Insulin und jenes mit einer Depotwirkung. Zweiteres sollte nicht angewendet werden, da dies eben dieses Risiko der Insulinresistenz erhöht. Es gibt viele Protokolle zur richtigen Anwendung von Insulin zur Leistungssteigerung, doch einige bergen Risiken. Es sollte nicht darum gehen das Maximum rausholen zu können, sondern das Optimum, sprich den gesundheitlichen Aspekt nie ausser Acht zu lassen.

Ein ganz entscheidender Aspekt bei der Anwendung von Insulin ist der Körperfettgehalt, ist dieser nämlich zu hoch, dann kann eine Anwendung von Insulin schnell weiteres Körperfett aufbauen. Dafür verantwortlich sind verschiedene Parameter unter anderem auch die Stimulation des Enzyms 11-HSD1, welches aus inaktivem Cortison aktives Cortisol in viszeralem Fett synthetisiert. Dies kann zu einem hohen Gesamtcortisolaufkommen führen.

Insulin sollte daher vor oder während dem Training angewendet werden. Ca. 10min nach Applikation 10g Maltodextrin oder ähnliches pro Einheit Insulin einnehmen. Eine vorgängige Einnahme von HCA sorgt für einen stabilen Blutzucker und ist ein kleiner Geheimtipp um das Maximum rauszuholen. Pre- und Intraworkout dürfen essentielle Aminosäuren und Elektrolyte nicht fehlen, denn jetzt ist das Tor in den Muskel geöffnet und die Nährstoffe werden mit dem Training regelrecht reingepumpt.

Natürlich Alternative

Diverse Pflanzenextrakte, können einen ähnlichen Effekt auslösen. Lest mal hier. Auch BCAA und Whey Proteine sind wirksame insulogene Wirkstoffe und können bei einer schlauen Ernährung sehr potent wirken. Gute Coachings berücksichtigen solche Faktoren und helfen euch auch natürlich das Maximum rauszuholen.

Fazit

Insulin ist äusserst potent, kann bei falscher Anwendung aber gefährlich sein. Ich rate von der Anwendung ab, denn es ist wirklich nur etwas für Profis. Trägt sorge zu euer Gesundheit.

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