Heute schauen wir uns etwas genauer das Thema Obst an.

Im Internet kursieren eine Menge Meinungen zu der Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Obst in der Ernährung.

Die allgemein gängige Aussage, die auch in diversen Expertenkreisen vertreten wird, ist die Einnahme von möglichst viel Obst. Eine häufige Aussage dazu lautet fünf Portionen Obst pro Tag seien gesund und empfehlenswert.

Andere wiederum vertreten die Ansicht, dass zu viele Obst unnötig bzw. sogar ungesund sei.

Was stimmt denn nun?

Diese Blog soll etwas Licht ins Dunkel bringen.

Der Unterschied zwischen Gemüse und Obst

Gemäss der allgemeinen Definition gibt es keinen klaren Unterschied zwischen Obst und Gemüse. Die Unterscheidung ist vor allem kulturbedingt. Vielmals werden jene Früchte als Gemüse bezeichnet, welche üblicherweise gekocht gegessen werden.

Wie wir gleich weiter im Text sehen werden, unterscheidet sich Obst und Gemüse nur unwesentlich voneinander bzw. nur im Gehalt der Kohlenhydratmenge. Das ganze natürlich vor dem Hintergrund unserer kulturellen Breitengrade bzw. dem bei uns gängigen Verständnis der Klassifizierung zwischen Obst und Gemüse.

Inhaltsstoffe

Die interessante Frage ist nun welche Inhaltsstoffe Obst enthält, denn diese entscheiden darüber wie sinnvoll der Einsatz von Obst in der Ernährung ist.

Alles Obst enthält Kohlenhydrate. Die Menge allerdings der darin enthaltenen Kohlenhydrate ist sehr unterschiedlich. Jenes Obst, welches wir bei uns als Gemüse bezeichnen, enthält in der Regel deutlich weniger Kohlenhydrate als typisches Obst wie Beeren. Eines der kohlenhydratreichsten Gemüse ist Paprika. Je nach Sorte enthält Paprika ca. 7g Kohlenhydrate auf 100g und damit einen ähnlichen Kohlenhydratgehalt wie z.B. Himbeeren. Es besteht also diesbezüglich kein Unterschied zwischen Paprika und Himbeeren.

Betrachten wir die enthaltenen Kohlenhydrate mal ein bisschen genauer, dann stellen wir fest, dass diese sowohl bei der Paprika wie auch bei den Himbeeren aus Fructose und Glucose bestehen.
Wir sehen also, dass sich auch bezüglich des Energiegehaltes keine eindeutige Klassifizierung zwischen Gemüse und Obst vornehmen lässt.

Natürlich habe ich in diesem Vergleich eine der kohlenhydratärmsten Obstsorten mit einer der kohlenhydratreichsten Gemüsesorte zum Vergleich herangezogen.

Wenn wir anderes Obst wie Äpfel betrachten, sehen wir einen deutlich höheren Anteil an Kohlenhydraten.

Sowohl Gemüse wie auch Obst enthalten viele weitere Inhaltsstoffe die den Mikronährstoffen zuzuordnen sind. Dazu gehören diverse Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, die je nach Frucht in unterschiedlicher Konzentration vorkommen.

Wir können also zusammenfassend sagen, dass Obst in den meisten Fällen einen höheren Kohlenhydratanteil als Gemüse enthält.

Fructose und Glucose

Betrachten wir einmal näher die zwei unterschiedlichen Kohlenhydratformen, die in einer Frucht enthalten sind.

Bei Glucose, wie auch bei Fructose handelt es sich um zwei Einfachzucker (Monosaccharide). Ihre physiologischen Eigenschaften sind allerdings sehr unterschiedlich. Bei Glucose handelt es sich um jenen Energieträger, welchen der Körper direkt verwerten kann. Er wird benötigt, um die Glucose-abhängigen Systeme wie Nervensystem, Bereitstellung der roten Blutkörperchen oder auch das Gehirn aufrechtzuerhalten. Dies geschieht mit Hilfe der Leber, in welcher die Glucose im sogenannten Leberglykogen gespeichert werden kann. Genauso sind es die Muskeln, welche ihre Energie aus Glucose beziehen und auch dementsprechend über einen Speicher, nämlich das Muskelglykogen verfügen.

Bei der Fructose sieht das ganze schon wieder ganz anders aus. Die Leber kann Fructose nicht speichern. Die zugeführte Fructose muss entweder direkt verstoffwechselt werden oder im Falle eines Überschusses als Körperfett gespeichert werden.

Das Risiko eine Speicherung von Fructose als Körperfett ist gemäss neusten Studien sehr gross. Leider wird Fructose auch häufig als billiges Süssungsmittel in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt.

Fazit

Was lernen wir nun aus dem Wissen, dass eine zu grosse Menge an Fructose ungesund ist?

Es bedeutet nicht grundsätzlich, dass Obst gemieden werden sollte, sondern vielmehr die darin enthaltene Menge an Fructose im Rahmen gehalten werden muss.

Wir müssen auf jeden Fall auf alle Lebensmittel verzichten in welchen Fructose künstlich zugesetzt wurde.

Bei der Einnahme von Früchten müssen wir darauf schauen, die Menge niedrig zu halten und besonders Früchte mit einem hohen Anteil an Fructose, wie kohlenhydratreiches Obst zu vermeiden bzw. deren Einnahme stark zu reduzieren.

Ich will mich auf keinen Fall gegen die Einnahme von Früchten aussprechen, da ihre positiven Eigenschaften auf die Gesundheit durch die Mikronährstoffe wie Vitamine, aber auch sekundären Pflanzenstoffen unbestritten hoch ist. Wir müssen einzig und alleine darauf achten, dass wir die Menge und auch den Zeitpunkt der Früchte einhalten.

Sämtliche Früchte, wie beispielsweise Gurken oder eben auch typische Vertreter von Gemüse, wie Brokkoli enthalten sehr wenig Kohlenhydrate und folglich auch wenig Fructose. Hiervon können wir grössere Mengen zu jeder Uhrzeit verzehren ohne negative Folgen zu befürchten.

Die Zufuhr von Früchten mit einem höheren Gehalt an Fructose, wie Beeren, Äpfel, Birnen etc. sollten wir deutlich einschränken und nur im Zeitraum nach dem Training zuführen.
Wir vermeiden damit eine unnötige Speicherung von Fructose als Körperfett und weiteren negativen körperlichen Auswirkungen.

Wir sehen also, dass hier wieder einmal die Menge entscheidend ist. Früchte sind wie erwähnt keineswegs ungesund. Wollen wir aber unseren Körperfettanteil nicht unnötig erhöhen bzw. unsere Erfolge in der Diät nicht schmälern und unsere Gesundheit nicht gefährden, sollten wir den Einsatz von Obst intelligent gestalten und die Auswahl der passenden Lebensmittel dementsprechend anpassen.

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