Unzählige Methoden und Diätformen existieren auf dem Markt, welche alle von sich behaupten die Beste zu sein.

Die Meisten von uns haben schon längst den Überblick verloren in diesem Dschungel der Weisheiten. Daher wollen wir das Ganze mal aus etwas entfernter Perspektive betrachten, da sich die meisten Diäten in ihren Grundzügen in die eine oder andere Kategorie einordnen lassen.

Danach unterscheiden sich die meisten Diäten nur noch in einigen Details, welche natürlich immer noch einen grossen Einfluss und vielleicht auch entscheidend sind inwiefern eine Diät wirklich erfolgreich ist, aber sie haben erst einmal nichts mit der grundlegenden Idee einer Diät zu tun.

Körperfett runter Hungern

Für viele Leute bedeutet Diät noch immer hungern. Also kaum was zu essen und dabei darauf zu hoffen, dass der Körper möglichst viel Körperfett verbrennt. Bereits die älteren Generationen haben so regelmässig versucht ihr Gewicht zu reduzieren. Sei es um in ein bestimmtes Kleid zu passen oder eine Hose wieder anziehen zu können. Aber auch die alljährlich wiederkehrende Badesaison war oder ist noch immer ein Grund die Nahrungszufuhr auf ein Minimum zu beschränken.

Der Körper wird natürlich beginnen seine Körperfettreserven zu reduzieren, da er Energie braucht um zu überleben. Daher funktioniert diese Art der Diät durch Hungern zumindest anfangs ziemlich gut.

Viele sogenannte Experten entwickeln immer wieder neue Diätformen die auf dieser Art der Körperfettreduktion basieren.

Um das zu verstehen müssen wir wissen wie der Körper seine Energie bereitstellt. Dabei handelt es sich um ein sehr komplexes System in welches viele verschiedene Hormone und Enzyme involviert sind. Vieles davon verstehen wir, aber einiges ist in der Wissenschaft noch immer ungeklärt.

Was wir aber ganz bestimmt wissen ist die Tatsache, dass der Körper zugeführte oder abgebaute Energie aus den Glykogen- und Triglyzeridspeicher entweder in “mechanische“ Energie oder in Wärme umsetzen kann. Erstere bezeichnet jene Energie welche für Muskelarbeit benötigt wird um überhaupt eine Kontraktion entstehen zu lassen.

Führen wir eine Bewegung aus wird dazu Energie benötigt. Je intensiver und länger diese Bewegung stattfindet, desto mehr Energie wird verbraucht.

Diese Denkweise befolgen alle jene die stundenlanges Cardio ausführen. Natürlich verbrennen wir hier Energie. Der Körper bewegt sich schliesslich und dazu muss er mit Energie versorgt werden. Führen wir nicht ausreichend Energie zu, dann stellt er dementsprechend Energie aus seinen Reserven zur Verfügung.

Daneben entsteht bei der Energiebereitstellung auch immer eine sogenannte Verlustenergie, welche durch Wärme “verloren“ geht. Man spricht hier auch von der Thermogenese.

Je effizienter unser Körper Energie verwerten kann und in mechanische Energie umsetzt, desto weniger geht durch Wärme verloren.

Was in der materiellen Welt erstrebenswert ist, behindert uns in unseren Diätbemühungen. Ein Auto welches wenig Benzin verbraucht, nutzt seine Energie besonders effizient. Beim Körper verhält es sich genauso.

Zwingen wir ihn dazu seine Energie effizient zu verwerten, dann tut er das auch.

Reduzieren wir die Kalorienzufuhr stark und führen gleichzeitig Kohlenhydrate stark eingeschränkt zu, dann beginnt der Körper seine Energie effizienter zu nutzen. Er setzt weniger Energie in Wärme um. Dazu reduziert er die Aktivität diverser Hormone und Enzyme.

Erhöhen wir unseren Energieverbrauch durch Cardio noch weiter, steuert der Körper noch stärker dagegen, da er seine Energievorräte noch schneller schwinden sieht.

Körperfett verbrennen

Die andere Herangehensweise um Körperfett zu reduzieren, ist Körperfett regelrecht zu verbrennen. Wir konditionieren den Körper dazu seine Energie möglichst ineffizient zu verbrennen, also möglichst viel Verlustenergie zu produzieren welche in Form von Wärme verloren geht.

Die grosse Frage ist nun wie wir das bewerkstelligen sollen. Dieser Artikel dient nicht dazu eine detaillierte Anleitung dazu zu geben. Hier existieren genug andere Artikel über dieses Thema. Er soll vielmehr dazu dienen das Grundverständnis der anderen Art der Körperfettreduktion näher zu bringen.

Zurück zu der Frage wie wir das in der Praxis bewerkstelligen, dass der Körper möglichst viel Energie und damit Körperfett als Wärme verbrennt.

Das Ganze lässt sich ganz einfach umsetzen. Wir müssen den Körper dazu bringen Höchstleistungen zu erzielen. Damit sind möglichst ausgeprägte anaerobe Belastungen gemeint. Anaerobe Belastungen sind zum Beispiel intensives Krafttraining oder Sprints.

Jeder Sprinter auf dieser Welt hat einen sehr niedrigen Körperfettanteil und einen mehr oder weniger muskulösen Körper. Diesen hat er bestimmt nicht durch stundenlanges Cardio und den Verzicht auf Kohlenhydrate aufgebaut. Nein, er hat ihn gerade mit der Hilfe von Kohlenhydraten aufgebaut.

Um überhaupt anaerobe Höchstleistungen zu erzielen, müssen wir den entsprechenden Energieträger in ausreichendem Masse im Körper gespeichert bzw. zur Verfügung haben. Dieser Energieträger sind die Kohlenhydrate.

Führen wir dem Körper zu wenig oder gar keine Kohlenhydrate zu, beginnt er diese aus (Muskel-)Protein selbst zu synthetisieren. Er setzt die sogenannte Gluconeogenese in vollen Gang. Diese Kapazität ist aber sehr beschränkt und stellt nur ca. 150-200g Glucose täglich zur Verfügung. Der grösste Teil davon wird dafür benötigt die Glucose-abhängigen Systeme wie Gehirn, Nervensystem und die Produktion der roten Blutkörperchen in Gang zu halten. Es bleibt danach kaum mehr etwas übrig für die Muskelkontraktion.

Dadurch ist der Körper gar nicht in der Lage anaerobe Höchstleistung zu vollbringen. Auch wenn das viele Anhänger von stark kohlenhydratreduzierten Diäten glaubhaft machen wollen, sind sie weit davon entfernt ohne Kohlenhydrate ordentliche Leistungen zu erbringen.

Belasten wir den Körper während einer gewissen Zeit mit anaeroben Bewegungen, dann findet eine Adaption diverser Hormone und Enzyme statt und die Thermogenese erhöht sich massiv. Man spricht auch vom sogenannten Nachbrenneffekt nach Kraft- oder Intervalltraining.

Je höher die anaerobe Leistung desto höher der Nachbrenneffekt und folglich die Thermogenese. Dadurch verbrennen wir viel mehr Körperfett als es jemals durch simples Cardio oder Hungern möglich wäre.

Fazit

Die Zuführung von Kohlenhydraten in einer Diät dient nur dazu anaerobe Höchstleistungen zu ermöglichen um damit den Stoffwechsel und die Thermogenese zu maximieren.

Die richtige Menge der Kohlenhydrate und die weiteren Details hängen vom spezifischen Diätkonzept ab.

Wir haben also die Wahl die Energie rein mechanisch durch Training zu verbrennen und gleichzeitig die Energie- und Kohlenhydratzufuhr zu minimieren oder aber wir maximieren unsere Trainingsleistung und geben dem Körper die nötige Energie dazu. Er belohnt uns mit einer maximalen Fettverbrennung mit Hilfe der Thermogenese.

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