Heute beschäftigen wir uns mit Cannabis und Krafttraining.

Alkohol und Marihuana gehören zu längst akzeptierten Gesellschaftsdrogen. Alkohol ist für jede erwachsene Person frei erhältlich, während zumindest der Erwerb und Handel von Cannabis in den meisten Ländern verboten ist.

Nichtsdestotrotz werden gemäss staatlichen Erhebungen in umfangreichem Mass Cannabis-Produkte konsumiert.

Wir wollen uns mal genauer die Auswirkungen auf den Muskelaufbau und die Fettverbrennung anschauen.

Cannabis

Als Cannabis bezeichnet man sämtliche Rauschmittel, die aus den diversen Sorten der Hanfpflanze gewonnen werden.

So wird entweder das Harz der Pflanze zum sogenannten Haschisch verarbeitet oder die getrockneten, weiblichen und unbefruchteten Blüten der Hanfpflanze getrocknet, welche man dan umgangssprachlich als Marihuana bezeichnet.

Die häufigste Konsumationsform ist das Inhalieren.

THC & CBD

Die Hanfpflanze enthält eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, wovon allerdings nur zwei psychoaktiv wirken. Den weitaus stärkere Wirkstoff bezeichnet man als THC (Tetrahydrocannabinol) und die zweite deutlich schwächer psychoaktiv wirkende Substanz als CBD (Cannabidiol).

Bodybuilding und Cannabis

Da Cannabis in unseren Breitengraden weit verbreitet ist, wird er auch von Bodybuildern und Fitnessbegeisterten konsumiert.

Doch die Frage stellt sich: Passt Krafttraining und Cannabis zusammen?

Grundsätzlich sollte man diese Frage mit “Nein“ beantworten können, da Cannabis als Droge klassifiziert ist und daher nichts in unserem Sport zu suchen hat. Dies gilt insbesondere für alle Sportler die sich Dopingtests unterziehen müssen:

Cannabis verursacht einen positiven Dopingtest!

Trotzdem finden sich im Internet immer wieder Szenen in Videos wo auch berühmte Persönlichkeiten unseres Sports Cannabis konsumieren. Eine legendäre Szene ist der angebliche Cannabis-Konsum von Arnold im Film Pumping Iron.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Cannabis illegal ist und daher verbietet sich der Konsum dieser Substanz schon nur aus diesem Grund. Wem dies egal ist und mögliche strafrechtlichen Konsequenzen nicht scheut, sollte diesen Artikel zu Ende lesen und die Auswirkungen auf die Gesundheit und Leistung in unserem Sport genauer unter die Lupe nehmen.

Die Wirkungen & Nebenwirkungen

Der Konsum einer kleinen Menge eines Cannabis-Produkts führt zu einer leichten Muskelentspannung, welches man als einzige direkte positive Auswirkung im Sinne unseres Sports nach einem intensiven Training bezeichnen könnte.

Der häufige und chronische Konsum von Cannabis führt zu diversen negativen psychischen Auswirkungen. Konzentrationsschwierigkeiten, Antriebslosigkeit etc. treten dann vermehrt auf.

Auch wenn es in der Praxis nicht besonders häufig auftritt, besitzt Cannabis ein nicht zu unterschätzendes Potential eine akute Psychose auszulösen.

Diese Gefahr wird häufig unterschätzt.

Die Auswirkungen auf die Hormonkonzentration sind unterschiedlich zu werten bzw. es bestehen unterschiedliche Studien dazu. So kann sporadischer Konsum durchaus zu einer leichten Senkung des Östrogenspiegels führen, während ein chronischer Konsum wohl zu einem erhöhten Östrogenspiegel führt (Estrogenic effects of marijuana smoke condensate and cannabinoid compounds, Soo Yeun Lee, 2006).
Auch zu Cortisol gibt es widersprüchliche Aussagen. Man muss aber bei der Durchsicht der Studien davon ausgehen, dass zumindest ein chronischer Konsum von Cannabis zu einer Erhöhung des Cortisolspiegels führt (Acute effects of smoking marijuana on hormones, subjective effects and performance in male human subjects. Cone EJ, 1986).

Die Auswirkungen auf den Testosteronspiegel scheinen aber besonders bei chronischem Cannabis-Konsum signifikant zu sein. So wurde in einer Studie im Tierversuch eine Reduktion des Gonadotropin-released Hormon (GnRH), einem an der Testosteronsynthese beteiligten Hormon festgestellt.

Es existieren leider nicht genügend Studien um eine abschliessende Aussage über den Einfluss von Cannabis auf den Testosteronspiegel zu machen. Wohl hat dauerhafter Konsum von Cannabis einen negativen Einfluss auf die Spermienqualität, auch wenn dies nur von temporärer Natur ist.

Einen negativen Einfluss auf den Testosteronlevel kann nicht eindeutig nachgewiesen werden, das Studienmaterial deutet aber eher in diese Richtung.

Von daher kann man sicher sagen, wer an einem maximalen Muskelaufbau interessiert ist die Finger von Cannabis lassen sollte.

Cannabis nimmt auch Einfluss auf andere Hormone. So soll es eine leicht erhöhende Wirkung auf den Leptinspeigel haben, was eine gute Sache ist, da Leptin eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel spielt. Gleichzeitig führt es zu einer leichten Erhöhung von Ghrelin, was wiederum negativ zu werten ist und folglich zu einem Nullsummenspiel führt.

Differenzierte Sichtweise

Die Dosis macht das Gift – Wer sporadisch zu Cannabis greift wird keine spürbaren negativen Wirkungen auf den Muskelaufbau oder die Fettverbrennung verspüren.
Nur aus dieser Sichtweise betrachtet ist der Cannabis-Konsum als neutral zu betrachten.

Die möglichen gesundheitlichen Risiken und hier sind besonders die psychischen Auswirkungen anzuführen, sind aber nicht von der Hand zu weisen. Das Potential von THC eine akute Psychose auslösen zu können, sollte Grund genug sein auf die Einnahme von Cannabis zu verzichten.

Fazit

Drogen haben in unserem Sport nichts zu suchen. Das gilt auch für Cannabis, welches darüber hinaus auch illegal ist.

Wir müssen aber auch festhalten, dass sporadischer Konsum – unter Berücksichtigung eines möglichen Psychose-auslösenden Potentials – keine spürbaren negative Effekte bzw. Auswirkungen auf das Muskelwachstum besitzt.

Noch einmal sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Cannabis einen positiven Dopingtest verursacht und lange nachweisbar ist. Daher sollte zumindest für Athleten jeder Sportart, die an Wettbewerben teilnehmen ein Cannabis-Konsum komplett ausgeschlossen sein.

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