Zigaretten gehören noch immer zu einem weitverbreiteten Genussmittel.

In den letzten Jahren hat eine besondere Form des Tabakrauchens stark an Popularität gewonnen, das Shisha-Rauchen.

Hierbei handelt es sich um das Rauchen mit einer Wasserpfeife. Die Besonderheit sind die verschiedenen Tabaksorten mit Fruchtaromen oder anderen Geschmackrichtungen.

Während bei einer klassischen Zigarette ein Filter einen Teil der Schadstoffe rausfiltert, so fungiert bei der Wasserpfeife das Wasser als Filter. Es kann einen Teil der wasserlöslichen Bestandteile filtern.

Nichtsdestotrotz bleiben viele Schadstoffe ungefiltert.

Die gesundheitlichen Risiken des Rauchens sind unbestritten. Wir wollen uns damit nochmals befassen, aber vor allem auf die Einflüsse auf den Muskelaufbau eingehen.

Shisha vs. Zigaretten

Man hört immer wieder, dass Shisha-Rauchen “gesünder“ ist als das Rauchen von normalen Zigaretten.

Argumentiert wird mit der Filterfunktion des Wassers. Natürlich filtert das Wasser einen Teil der wasserlöslichen Schadstoffe raus, doch bei weitem nicht genügend um nicht dennoch den gleichen Risiken wie beim normalen Zigarettenrauchens zu unterliegen.

Das Wasserpfeifenrauchen ist trügerisch, denn die Fruchtaromen suggerieren eine falsche Wahrnehmung und macht den schädlichen Rauch nicht besser, sondern täuscht unsere Wahrnehmung.
Die Schadstoffe werden einfach in wohlriechende Fruchtaromen eingepackt.

Die schädlichen Wirkungen des Tabakrauchens sind bekannt und umfassen vor allem ein erhöhtes Risiko an Krebs zu erkranken und stellen ausserdem eine erhöhte Belastung für unser Herz-Kreislaufsystem dar.

Tabak und Fettverbrennung

Man hört immer wieder, dass Zigarettenrauchen förderlich für die Fettverbrennung ist. Das stimmt in beschränkter Weise auch: Nikotin hemmt die Freisetzung des Botenstoffs Dopamin und sorgt dadurch für eine leichte Hemmung des Appetits.

Es greift auch in den Leptinstoffwechsel ein. Gerade bei all jenen Menschen die mit Rauchen aufhören, sinkt die Leptinkonzentration ab und führt dadurch zu einem gesteigerten Appetit.

Hier muss man mit Sport und einem gezielten Einsatz von Kohlenhydraten entgegenwirken.

Nikotin in Verbindung mit Koffein kann den Stoffwechsel anregen und gleichzeitig das Hungergefühl unterdrücken.

Dies klingt sicherlich interessant in einer Diät, aber die negativen Wirkungen des Nikotins auf die Gesundheit rechtfertigt den Einsatz von Nikotin in keiner Weise.

 

Tabak und Muskelaufbau

Auch wenn das im Tabak enthaltene Nikotin der Fettverbrennung förderlich ist, so besitzt Tabak deutlich negative Effekte auf den Muskelaufbau.

In einer Studie wurden bei 16 Menschen in der gleichen Altersklasse, gleichem Lebensstil, gleichem BMI und gleicher körperlicher Aktivität die Auswirkungen des Rauchens auf den Muskelaufbau untersucht.

Die eine Hälfte der Probanden rauchte mehr als 20 Jahre über 20 Zigaretten pro Tag und die andere hingegen waren alle Nichtraucher.

Um den Muskelaufbau zu messen wurde die Aminosäurenkonzentration im Blut bzw. Muskel gemessen. Die Aminosäurenbilanz ist einer der wesentlichen Faktoren welcher über das Muskelaufbaupotential entscheidet. Je höher die Muskelproteinsynthese desto höher der Muskelaufbau.

Zu diesem Zweck wurde den Probanden radioaktiv markiertes Leucin verbreicht. Dieses lässt sich genau lokalisieren im menschlichen Körper. Leucin spielt eine zentrale Rolle im Muskelaufbau.

Die Untersuchung zeigte, dass in der Rauchergruppe deutlich weniger Leucin in den Muskel eingebaut wurde, was eindeutig auf vermindertes Muskelwachstum schliessen lässt.

Ausserdem wurde festgestellt, dass die Aktivität des Myostatin deutlich erhöht war. Myostatin ist jenes Gen welches den Muskelaufbau generell hemmt und limitiert.

Wir können damit eindeutig festhalten, dass Rauchen einen negativen Einfluss auf den Muskelaufbau ausübt.

Wir müssen aber gleichzeitig auch relativieren und die Kirche im Dorf lassen: Die Menge macht das Gift und ein paar Züge an einer Wasserpfeife einmal in der Woche wird in der Praxis zu keinem verminderten Muskelaufbau führen.

Chronischer Tabakkonsum hingegen führt hingegen zu vermindertem Muskelwachstum.

Menschen die keiner körperlichen Arbeit oder Krafttraining nachgehen, gehen mit dem chronischen Tabakkonsum das Risiko ein, schneller Muskeln im Alter zu verlieren.

Massnahmen

Wer Tabak in irgendeiner Form konsumiert, sollte darauf achten mehr antioxidative Substanzen wie Vitamin C einzunehmen um die entstehenden freien Radikale zu neutralisieren.

Fazit

Wer das gemütliche Zusammensein des gemeinsamen Wasserpfeifenrauchens mag und dies nur sporadisch ausübt, muss keine gravierenden gesundheitlichen Folgen und verminderten Muskelaufbau befürchten.

Wer aber chronisch Tabak in irgendeiner Form konsumiert, der hat mit schweren gesundheitlichen Folgen zu rechnen.

Diese treten nicht unmittelbar auf, sondern erst nach langer Zeit. Dies macht den Tabakkonsum so gefährlich und trügerisch.

Wem dies noch nicht genügend Gründe gegen Tabakkonsum sind, der sollte spätestens mit dem Wunsch nach mehr Muskeln sich Gedanken darüber machen.

Tabakrauchen vermindert den Muskelaufbau direkt durch eine verminderte Aminosäurenkonzentration im Muskel.