Man hört es immer wieder sagen wie sehr Leute teilweise Lust hätten im Rahmen ihrer gesunden Ernährungsweise zwischendurch Fast Food aus den Burger-Läden zu essen.
Eigentlich wissen wir ja wie ungesund dieses Essen ist und dennoch entsteht bei manchen dieses Verlangen.

Warum das so ist wollen wir heute klären. Ihr werdet erstaunt sein, dass dies nicht nur mit dem Willen sondern regelrecht mit einer Suchtentwicklung zu tun hat.

Die Vorgeschichte

Lust auf gewisse Lebensmittel entsteht bei aufkommendem Heisshungergefühl. Unser Körper hat leider ein ungesundes Verhaltensmuster einstudiert.

Was wäre wenn wir nie in unserem Leben ein bestimmtes Lebensmittel wie Fast-Food-Burger gegessen hätten? Genau, wir wüssten gar nicht wie dies schmeckt und würden es gar nicht vermissen.

Ich bin bzw. war selber das beste Beispiel. In meiner Kindheit achtete meine Mutter penibel darauf nur frisch zu kochen und keine verarbeiteten Lebensmittel zu verwenden. So war ich wohl 14 Jahre alt, als ich das erste Mal etwas aus einem Fast-Food Laden essen durfte.

Limonade war genauso tabu. Bis heute habe ich praktisch nie gesüsste Limonade getrunken. Während viele gerne zwischendurch Süssgetränke zu sich nehmen würden, so kann ich von mir behaupten, dass mir Wasser mit Abstand am besten schmeckt.

Einfach weil ich schon immer nur Wasser getrunken habe.

In der Praxis habe ich dann häufig die Beobachtung gemacht, dass jene Leute die mit gesunder Ernährung aufgewachsen sind, viel weniger Probleme haben darauf zu verzichten. Andere wiederum die dauernd Fast-Food gegessen haben eine Abhängigkeit dazu entwickelt haben.

Der Hunger

Eigentlich müsste es unserem Körper egal sein woher die Kalorien stammen. Führen wir ausreichend Kalorien zu, dann ist das Hungergefühl befriedigt.

Fangen wir aber mit einer Kalorienreduktion an, fällt es all denen schwerer Diät zu halten, welche sich häufig von Fast Food ernährt haben.

Die Sucht

Fast-Food und Softgetränke manipulieren unseren Körper durch übertriebenen Zuckerkonsum und die Einnahme von Zusatzstoffen.

Exzessiver Zuckerkonsum führt zu Veränderungen im Hirnstoffwechsel. Er führt zu einer Veränderung der Dopamin- und Opioid-Rezeptoren (Excessive sugar intake alters binding to dopamine and mu-opioid receptors in the brain, Colantuoni C, Schwenker J, McCarthy J, Rada P, Ladenheim B, Cadet JL, Schwartz G, Moran TH, Hoebel BG. Neuroreport. 2001 Nov 16;12(16):3549-52).
Glutamat wird in Verbindung gebracht mit Übergewicht. Es existieren leider nicht genügend eindeutige Studien, die das belegen. Dennoch kann man mit grosser Wahrscheinlichkeit sagen, dass Glutamat in der Ernährung eine Leptinresistenz induzieren kann (Effects of monosodium glutamate-induced obesity in spontaneously hypertensive rats vs. Wistar Kyoto rats: serum leptin and blood flow to brown adipose tissue. Iwase M1, Ichikawa K, Tashiro K, Iino K, Shinohara N, Ibayashi S, Yoshinari M, Fujishima M. Hypertens Res. 2000 Sep;23(5):503-10).

Das bedeutet der Körper kann sein Hungergefühl nicht mehr kontrollieren.

Zusammen mit einem hohen Zuckerkonsum hat dies fatale Folgen.

Gehen wir nun in einen Fast-Food Laden Burger mit Weissbrot essen und nehmen dazu Süssgetränke, so haben wir auf der einen Seite eine Menge Kalorien zugeführt. Daneben durch den einfachen Zucker einen starken Anstieg des Blutzuckers provoziert und durch das Glutamat eine potentiell negative Wirkung auf das Leptin hervorgerufen.

Drei Faktoren die Übergewicht provozieren.

Der Betrug

Nebst diesen drei Faktoren kommen weitere Probleme bei Fast-Food und fertigen Lebensmittel dazu.

Viele Lebensmittel enthalten künstliche Aromastoffe, die unseren Körper täuschen. Kinder die damit aufwachsen, bevorzugen künstlich aromatisierte Lebensmittel gegenüber Obst beispielsweise.
Eine krass fehlgeleitete Entwicklung. Wir täuschen unseren Körper mit diesen Lebensmitteln.

Die Lösung

Was kann man dagegen tun?

Wer in der glücklichen Lage ist nie gross Fast-Food als Kind aufgetischt bekommen zu haben, der muss sich darüber gar keine Gedanken machen.

Wer aber in der Vergangenheit regelmässig mit Zusatzstoffen angereicherte Nahrung gegessen hat, muss seinem Körper etwas Zeit geben.

Bevor wir nun anfangen die Kalorien in einer Diät zu reduzieren, empfiehlt es sich komplett auf Fast-Food zu verzichten und eine gesunde Ernährungsweise zu lernen.

Ansonsten überfordern wir den Körper bei gleichzeitigem Verzicht auf Fast-Food und Kalorienreduktion.

Der Körper lernt wieder echte Nahrung schätzen und schon bald vergeht die Lust auf Fast-Food. Dieser Adapationsprozess kann gut 1-3 Monate dauern.

Erst danach sollten wir anfangen die Kalorien zu reduzieren. Das Verhaltensmuster im Körper ist dennoch weiterhin gespeichert und beim Aufkommen von Heisshungergefühlen, werden wir sofort an diese ungesunden Lebensmittel denken.

Daher müssen wir dafür sorgen möglichst den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und eine Leptinresistenz zu vermeiden.

Lebensmittel wie Äpfel oder pflanzliche Fette helfen uns den Blutzucker stabil zu halten.

Weiterhin dürfen wir die Kohlenhydrate nicht zu stark reduzieren um kein Absinken des Leptinspiegels zu provozieren.

Fazit

Fast-Food täuscht unseren Körper und schaltet natürlich vorhandene Kontrollmechanismen aus. Viele von uns müssen erst wieder lernen richtig zu essen.

Daher gilt es in erster Linie die Ernährung umzustellen auf naturbelassene Lebensmittel und erst danach die Kalorien zu reduzieren um das Körperfett wegzukriegen.

So können wir dauerhaft unser Körpergewicht kontrollieren.

Gebt euch die Zeit zur Umstellung.

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Ein Kommentar

  1. Vielen Dank.

    Auch wäre es hilfreich, wenn es endlich mal echte Lebensmittelmärkte gäbe.
    Ich habe echt Probleme, die naturbelassen Lebensmittel zu finden, in den ganzen Non-Food-Märkte in D.
    Gibt es eine Liste an empfehlenswerten Lebensmittel?
    Ich habe einige Wurstpackungen mit viel Protein, kaum KH und Fett. Aber viel Salz!
    Ich blicke es leider langsam nicht mehr.

    Wäre echt dankbar für einen Blog in dieser Richtung.

    Viele Grüße!

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