Wie überall im Leben gibt es auch in unserem Sport Aussagen, die wir alle schon gehört haben und teilweise davon ausgehen, dass sie Gesetz sind. Daher haben wir mal einige dieser Mythen aufgenommen und näher betrachtet.

1. Kohlenhydrate abends machen dick

Dann lasst uns gleich mit dem ersten Mythos beginnen. Abends keine Kohlenhydrate zu essen ist noch immer weit verbreitet. Viele gehen von der Annahme aus, dass wir abends die Kohlenhydrate weniger gut speichern können. Das stimmt so nicht, das Gegenteil ist der Fall. Abends ist der Körper besser in der Lage Kohlenhydrate in die Zellen zu bringen, weil die Insulinsensibilität höher ist. Allerdings kann es vorkommen, dass wir abends nicht mehr so viel Energie benötigen und daher darauf achten müssen, welche Menge wir zuführen, gerade wenn wir den ganzen Tag hindurch bereits Kohlenhydrate zugeführt haben. Eigentlich ist es viel weniger wichtig wann wir die Kohlenhydrate in der Tageszeit zuführen, entscheidend ist vielmehr wann wir einer körperlichen Belastung wie Training ausgesetzt sind. Trainieren wir morgens, dann nehmen wir die grösste Menge Kohlenhydrate morgens auf. Steht unser Training aber abends an, dann sollten wir die hauptsächliche Kohlenhydrataufnahme hierhin verlegen.

2. Insulin macht dick

Ein weiterer Mythos ist der Glaube, wonach Insulin dick macht. Insulin wird häufig als Tor zur Fettspeicherung angesehen. Doch so einfach diese Theorie erscheint, so komplex ist sie in der Realität wirklich. Insulin ermöglicht die Speicherung von Kohlenhydraten in den Glykogenspeichern, doch es macht noch viel mehr. Es setzt die entscheidenden Signale im Körper für Muskelaufbau frei.
Insulin macht nur dann dick, wenn wir zu viel Kohlenhydrate und Fett zuführen. Der Körper kann die zu viel aufgenommene Nährstoffe nicht verwerten und speichert sie einfach. Hier ist Insulin der Helfer. Wenn wir aber die passende Menge an Kohlenhydraten aufnehmen, dann kann noch so viel Insulin präsent sein, es wandert nicht ins Fett.
Ausserdem müssen wir wissen, dass Proteine und gewisse Aminosäuren zu einem viel höheren Insulinausstoss führen als Kohlenhydrate und nicht fett machen.

Ein sehr interessanter Artikel zu diesem Thema gibt es hier:

Das Insulin-Dogma: Wie Insulin wirklich funktioniert

3. Einfacher Zucker ist ungesund

Zucker ist ungesund, das wissen wir alle. Das stimmt zum grössten Teil auch so, nur müssen wir vorsichtig sein bei der Verwendung des Wortes Zuckers. Kohlenhydrate bestehen aus Zuckermoleküle, die unterschiedlich aufgebaut sind.
Das heisst streng genommen sind Zucker und Kohlenhydrate das Gleiche. Man verwendet aber gerne den Begriff Zucker für den sogenannten Haushaltszucker. Dieser besteht aus zwei Molekülen: Glucose und Fructose.
Eine übermässige Aufnahme von Fructose ist ungesund. Da der Haushaltszucker zur Hälfte daraus besteht, sollte man ihn eben aus diesem Grund meiden.
Einfacher Zucker wie Glucose ist aber nicht generell schlecht. In Form von Maltodextrin ist er sehr gut geeignet zur Einnahme nach dem Training.

4. Cardio ist ein Muss zum Abnehmen

Machst du Cardio in der Diät? Wer kennt diese Frage nicht. Die Wahrheit ist aber, dass wir keineswegs pauschal sagen können Cardio ist notwendig in der Diät. Vielmehr sollte man darauf achten vor einer Kalorienreduktion seine Ausdauerfähigkeit zu erhöhen um dann in einer Diät von der Fähigkeit bei höheren Pulsbereichen Fett verbrennen zu können zu profitieren.
Intervalltrainings wie HIIT allerdings helfen in der Diät den Stoffwechsel zu beschleunigen.

5. Frauen müssen anders trainieren als Männer

Der Glaube wonach Frauen anders trainieren müssen als Männer hält sich hartnäckig. Grundsätzlich können Frauen genauso trainieren wie Männer. Da Frauen aber gerne bestimmte Muskelgruppen besonders betonen wollen, wie den Gluteus beispielsweise ist es sinnvoll bei der Übungswahl hier den Fokus zu setzen und bei der Brustmuskulatur beispielsweise weniger Übungen zu absolvieren als es Männer tun.

6. Wer schwitzt trainiert hart

Das stimmt nur bedingt, den Schwitzen bedeutet Abkühlung und hängt von diversen Faktoren ab. Wenn die Umgebungstemperatur hoch ist, so besteht natürlich die Chance zu schwitzen höher. Grundsätzlich ist schwitzen aber ein Zeichen für einen guten Stoffwechsel, was aber im Umkehrschluss nicht bedeutet muss, dass jemand der weniger schwitzt nicht auch eine gute Verbrennung hat. Es lässt sich nicht pauschalisieren.

7. Hohe Wiederholungszahlen für mehr Definition

Wiederholungszahlen bei der Übungsausführung sagen nicht viel über die Definition aus. Es ist einzig und allein der Körperfettgehalt, welcher für die Sichtbarkeit der Muskeldefinition verantwortlich ist. Hohe Wiederholungszahlen trainieren stärker die langsam-zuckenden Muskelfasern und fördern die Kapillarisierung. Es ist daher sinnvoll eine Periodisierung anzuwenden und sowohl tiefe und hohe Wiederholungszahlen in das eigene Training einzubauen.

8. Dehnen schützt vor Verletzungen

Dehnen ist ein umstrittenes Thema, daher wollen wir uns hier nicht zu stark festlegen. Was aber auf alle Fälle vermieden werden muss ist eine Dehnung der zu trainierenden Zielmuskulatur vor der Belastung, weil die ihre natürliche Spannung verlieren kann und so die Verletzungsgefahr höher ist.

9. Häufiges Bauchtraining führt zum Sixpack

Wie bereits bei Punkt 7 erwähnt ist es einzig und alleine der Körperfettgehalt, welcher über die Sichtbarkeit der Muskeldefinition entscheidet. Das sichtbare Sixpack fällt in die genau gleiche Kategorie und kann durch spezifisches Bauchtraining nur minimal beeinflusst werden, da eine lokale Fettverbrennung nicht möglich ist. Etwas forciert werden kann sie durch eine Adaption der abdominalen Mitochondrien aber bis zu eine gewissen Masse schon. Dieser Punkt ist also nicht völlig falsch, doch stark überbewertet und in der Praxis eher weniger relevant, da der gesamte Körperfettgehalt meistens zu hoch ist und reduziert werden muss.

10. Fett in Muskeln umwandeln

Fett in Muskeln umwandeln hört man häufig, es ist aber völlig ausgeschlossen bzw. wohl eher häufig eine umgangssprachliche Ausdrucksweise für den Vorgang der gleichzeitigen Körperfettreduktion und Muskelaufbau. Eine Sache die durchaus möglich ist und von der Genetik, des Ernährungskonzeptes und des Trainingszustandes abhängig ist. Die Zufuhr von genügend Protein (2.5-3g pro kg Körpergewicht) ist notwendig um optimal Muskeln aufbauen zu können. Whey Protein darf nicht fehlen.

Fazit

Viele Mythen sind völliger Unsinn und sollten auch dementsprechend ignoriert werden.

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