Es sind noch eine Menge Zeit und Arbeit vor mir, konkret bleiben noch 15 Wochen bis zum ersten Wettkampf dieser Saison. Doch genau in dieser Zeit zählt jede Mahlzeit, jede Trainingseinheit, jeder einzelne kleine Schritt kommt einem vor wie ein wichtiger Meilenstein.

Ich konfrontiere mich vermehrt mit Fragen wie: “Wieso machst du das?“, “Im Ernst jetzt, macht es dir Spass?“. Natürlich merkt es jeder in meiner unmittelbaren Umgebung, dass ich nun viel mehr auf meine Mahlzeiten schaue, die Zwischen-Shakes sind meine “Znüni” und “Zvieri” geworden. Es ist Zeit das Selbstmitleid abzustreifen, den Tunnel-Blick aufzunehmen und fokussiert zu bleiben. Ich weiss schon jetzt, dass im Laufe der nächsten Wochen meine Energie und Lust immer weniger sein werden, den Leuten zu erklären, wieso ich diese “Last“ auf mich nehme. Die Leute sollen nur weiter den Kopf schütteln und Mitleid haben. Ich erledige jeden Konflikt mit einem Lächeln und lasse mich nicht ablenken.

Die mentale Vorbereitung und die Visualisierung des Erfolges sind Bestandteile meiner Vorbereitung.

Was heisst mentale Vorbereitung?

Für mich heisst es mich mit meinen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen, sie zu kennen und zu steuern. Wer bin ich? Ich bin 1.60 gross, liebe es zu trainieren, mag schöne Schuhe, genauso wie Basmati Reis, Kaffee und hasse es mich zu stressen oder zu rechtfertigen. Zuerst ganz kurz zusammenfassen wer ich bin. Danach nimmt man ein Blatt Papier und schreibt nun die Stärken und Schwächen drauf. Beispiele für Stärken wären: Leute zum Lachen bringen, ein Ziel verbissen zu verfolgen, kreativ zu sein, gerne zu kochen oder hilfsbereit zu sein. Beispiele für Schwächen: ich habe keine Disziplin wenn ich Hunger habe oder ich muss an meinen Beinen arbeiten, damit sie zu den Schultern passen. Ausserdem ich hab stets Probleme mit Zeitmanagement und gerate immer in Stress.

Man hat also eine Liste erstellt, auf der alles klar drauf steht, welche Fähigkeiten man hat und wo es Potenzial gibt. Solche Selbst-Entdeckungstouren sind nötig um sich klar zu machen, dass jeder mit einem anderen Persönlichkeits-Paket ausgerüstet ist und jeder selbst verantwortlich ist für die Inhalte dieses Pakets. Selbstanalysen gehen niemanden was an, ausser dich selbst. Niemand ist verantwortlich für die Inhalte der Liste ausser dir. Die Schwachpunkte sind niemand anderem sein Problem, ausser deins.

Glückliche Nachricht: Du hast alles in deiner Hand!

Nach einer solchen Bestandesaufnahme hat man alles aufs Blatt gekritzelt, es sollte also ein klarerer Kopf entstehen, mit diversen Lösungsansätzen. Denkt paar Szenarien aus wie ihr in solchen Fällen handeln würdet bzw. wie ihr eure Stärken zur Beseitigung der Schwächen nutzen könnt. Ganz einfache Beispiele sind: – Ich liebe kochen? Ich kann aber nicht widerstehen, wenn ich hungrig an eine Grill-Party muss? Lösung: Selbstgemachte Snacks vorbereiten mit den entsprechenden Makros und nie ohne dies das Haus verlassen. Oder: – Ich hasse Stress/Zeitdruck? Ich liebe es aber zu trainieren? Lösung: Zeiträuber finden und eliminieren und stattdessen diese Zeit bewusst für das Training widmen.

Was heisst Visualisierung des Erfolgs?

Mit welchem Ziel mache ich bei diesem Wettkampf mit? Will ich mal meine “Best ever“-Form in meinem Leben erreichen? Will ich mit dem Wettkampf etwas in meiner Vergangenheit verarbeiten? Will ich andere für diesen Sport begeistern? Will ich in den TOP 3 platziert sein? Oder gehe ich auf die Bühne um zu gewinnen? Das sind diverse mögliche Antworten auf die Frage. Jeder soll es für sich selber herausfinden, es kann natürlich auch mehrere Antworten geben. Nach dem man die wahre Antwort für sich gefunden hat, weiss man selber, wieso man hinter diesem Sport steht, aus welchen Gründen die Ambitionen gerade in einem Bodybuilding Wettkampf münden.

Niemanden gehen diese Antworten etwas an. Nach dem du deine Antworten gefunden hast, kannst du in einem nächsten Schritt das Gefühl des Erfolgs visualisieren, also wie würde es sich anfühlen, wenn du deinen Wunsch bzw. dein Ziel auch erreichst? Viele Leute träumen dann noch weiter, wie es danach wäre. Der Erfolg könnte danach noch besser und grösser sein. Es gibt ein Spruch: “Ziele sind Träume mit Deadlines“. Alles Schritt für Schritt, du musst dich nicht schon jetzt mit den weiteren Zielen beschäftigen.

Zurück in die Realität: welches waren die Schritte, die mich zu meinem nächsten Ziel bzw. Erfolg führen?

Ein guter Freund und/oder ein Coach kann uns extrem unterstützen! In einer Wettkampfvorbereitung wird es uns auch klar, wer unsere wahren Freunde sind. Solche mentalen Ausflüge ersetzen natürlich keinen Trainings- oder Ernährungsplan. Einen konkreten Plan für eine Wettkampfvorbereitung mit ganz klaren Vorgaben muss natürlich eine fachkundige Person erstellen. Im Idealfall sollte man einen Coach an der Seite haben, der die Lücken und Stolpersteine auf deinem Weg entdeckt und dich dabei mit klarer Sicht und wertvollen Kritik zu deinem Ziel begleitet.

Es ist sicherlich nicht einfach sich als Frau in diesem Sport zu behaupten! Sei stolz, dass du den Mut hast und das du eine von den wenigen Frauen bist, die ihren Charakter und innere Stärke auf dem Körper sichtbar präsentiert!

Weitere ähnliche Blogs über Wettkampfvorbereitung folgen in dieser Serie im Kürze. Seid gespannt!

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Autor: Bianka

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