Zu diesem Artikel inspirierte mich ein Gespräch zwischen einer Mutter und ihrer kleinen Tochter, welches ich zufällig mitbekam.
Die Mutter gab ihrer Tochter eine verarbeitete Süssigkeit aus dem Supermarkt, die mit Fruchtzucker natürlich gesüsst und mit viel Milch angereichert sei.
Die Tochter stellte darauf die Frage ob denn nun hier Früchte drin sind. Die Mutter antwortet etwas unsicher und unwissend, dass sie das nicht genau weiss, aber sie denke schon.
Das kleine Mädchen insistierte weiter und löcherte die Mutter daraufhin mit der Frage wie den die Milch genau da rein käme, sie wäre doch flüssig.
Der ratlose Blick der Mutter war gut zu erkennen und so meinte sie nun zu ihrer kleinen Tochter, sie solle diesen gesunden Snack nun essen oder es halt ganz sein lassen.
Ein typisches Beispiel wo man wieder einmal erkennen kann, dass die Aufschrift auf einer Lebensmittelverpackung irreführend ist.
Natürlich gesüsst bedeutet noch lange nicht gesund. Ganz im Gegenteil wird diese von dem kleinen Mädchen verspeiste Süssigkeit eine der ungesündesten gewesen sein.
Daher möchten wir die angeblich gesunden Zuckerarten wie Fruchtzucker und braunen Zucker näher unter die Lupe nehmen.
Der Fruchtzucker
Er ist eine der grössten Lügen und Betrug der profitorienterten Lebensmittelindustrie. Vor vielen Jahren entstand die Erkenntnis, dass Fruchtzucker kaum einen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben sollte und deshalb für Übergewichtige und Diabetes-Patienten die optimale Zuckervariante sei.
Diese Meinung wurde auch in vielen renommierten Medizin-Publikationen so verbreitet. Die liess sich die Lebensmittelindustrie nicht zweimal sagen und so reicherte sie ihre sowieso schon ungesunden Lebensmittel mit reichlich Fructose aus Sirup, welcher aus Maisstärke gewonnen wurde, an. Im englischsprachigen Raum bezeichnet man ihn als HFCS (high-fructose corn syrup). Was zuerst als Lösung für Übergewicht erschien, entpuppte sich danach als regelrechte Katasrophe.
Gerade in den USA sind praktisch alle verarbeiteten Lebensmittel mit HFCS angereichert. Dazu sind die Amerikaner bekannt gerne XXL-Portionen zu verzehren. In Kombination mit reichlich gesättigten Fettsäuren entstanden dadurch Produkte mit einer katastrophalen Nährwertbilanz.
Die Amerikaner sind mitunter aufgrund dieser Tatsache das Land mit den meisten übergewichtigen Personen.
Fruchtzucker ist nicht von Grund auf böse. Er muss einfach im richtigen Kontext verwendet werden.
Aufgrund seiner besonderen Struktur kann er insulinunabhängig verstoffwechselt werden. Dies wiederum bedeutet aber auch, dass er nicht in den Glykogenspeicher gespeichert werden kann, sondern vielmehr gleich verwertet werden muss. Sofern die Menge gering gehalten wird, dann besteht hier auch kein Problem bzw. wir können sogar zusätzlichen Nutzen daraus ziehen. Ist die Menge aber zu hoch, dann ist der Körper gezwungen den überschüssigen Fruchtzucker als Körperfett zu speichern.
Ein Übermass an Fruchtzucker führt dadurch auch zu einer Desensibilisierung der insulinabhängigen Zellen und fördert so eine Insulinresistenz. Ausserdem verschlechtern sich die Blutfettwerte.
Der richtige Umgang mit Fruchtzucker ist nicht schwer. Man muss verarbeitete Lebensmittel mit Inhaltsstoffen wie Maissirup oder Fruchtzucker vermeiden. Der völlige Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel ist das anzustrebende Optimum.
Was ist aber nun mit Früchten? Die enthalten doch auch Fruchtzucker…
Genau, aber die lieben Früchte sind unverarbeitete Lebensmittel und da hat sich die Natur was dabei gedacht. In den meisten Fällen ist der Fruchtzuckergehalt generell relativ gering. Wir müssen ausserdem wissen, dass die gleichzeitige Aufnahme von Glucose dem Körper hilft die Fructose besser aufzunehmen, da sie einen weiteren Transportweg zur Verwertung der Fructose im Körper auftut.
In vielen Früchten ist Fructose in einer ähnlichen Menge wie Glucose enthalten und kann dadurch problemlos vom Körper aufgenommen werden, auch von Menschen mit gewissen Arten der Fructose-Malabsorption.
Grundsätzlich aber müssen wir darauf achten die Gesamtmenge der aufgenommenen täglichen Fructosemenge in geringem Masse zu halten. Gerade Nichtsportler sollte eine Menge von 20g täglich nicht überschreiten. Die bedeutet dennoch eine Menge von mehr als 500g Beeren.
Essen wir aber verarbeitete Produkte, dann überschreiten wir diese Menge bereits mit zwei, drei Bissen in vielen Fällen.
Es ist die Menge die das Gift macht.
Solange wir Fructose ausschliesslich aus Früchten einnehmen, haben wir keine Probleme mit der Fructose zu erwarten. Natürlich gilt es sich an eine gewisse Obergrenze der aufgenommenen Fructosemenge einzuhalten.
Sportler können Fructose auch nutzen um zusätzliche Energie während einem längeren Training bereitzustellen. Sie ist besonders interessant, weil sie insulinunabhängig aufgenommen werden kann und wir so die Menge Glucose oder Glucose-Verbindungen verringern können.
Eine Apfelschorle während dem Training kann helfen den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und neue Energie zu liefern.
Brauner Zucker
Man hört immer wieder, dass brauner Zucker gesünder als weisser Zucker sei. So hab ich häufig Menschen gesehen, die braunen Zucker in ihren Kaffee geben in dem Glauben was Gesundes zu tun.
Völliger Schwachsinn kann man dazu nur sagen!
Brauner Zucker wird bei der verarbeitet weniger häufig aufgereinigt und behält so seine braune Farbe. In der klassischen Küche soll der braune Zucker ein leicht anderes Geschmackerlebnis bieten als der weisse Zucker. Er schmeckt leicht nach Karamell.
Er ist genauso gesund bzw. ungesund wie normaler weisser Haushaltszucker.
Haushaltszucker besteht aus Glucose und Fructose zu etwa gleichen Teilen. Er ist nicht grundsätzlich schlecht. Da wir aber durch den hohen Anteil der Fructose schnell zu viel Fructose aufnehmen können, sollten wir seine Menge beschränken bzw. ihn gänzlich vermeiden.
Der Genuss von einer kleinen Menge Zucker im Kaffee ist völlig unbedenklich.
Fazit
Gebt diesen Artikel allen zu lesen, denn Fruchtzucker in verarbeiteten Lebensmitteln stellt ein grosses Problem dar und ist ein wesentlicher Grund für Übergewicht und das häufige Auftreten der sogenannten Zivilisationskrankheiten.
Fruchtzucker essen wir nur dann, wenn er aus Früchten stammt und auch nur dann wenn wir eine Maximalmenge einhalten.