Früchte sind ein umstrittenes Lebensmittel in unserem Sport.

Doch warum ist das so?

Einige essen regelmässig Obst und andere wiederum sprechen sich total dagegen aus und besonders in einer Diät sind sie bei vielen teilweise ein totales Tabu.

Es scheint so als wisse niemand so recht ob sie nun Früchte essen sollen oder damit ihren Diätbemühungen schaden.

Es ist also höchste Zeit dem “Mythos Obst“ etwas näher auf den Grund zu gehen.

Was ist Obst?

Nun der Begriff an und für sich ist etwas schwammig, denn althochdeutsch bedeutete er nichts weiter als “Zukost“, was auch Hülsenfrüchte und Gemüse mit einschloss.

Das ist gar nicht weiter verkehrt, denn Obst und Gemüse sind eigentlich das Gleiche.

Sie unterscheiden sich meistens nur durch ihren Zuckergehalt, der bei Obst oft etwas höher liegt.

Botanisch gesehen kann man sagen, dass Obst meistens von mehrjährigen Pflanzen stammt, wie Bäume oder Sträucher und Gemüse von einjährigen Gewächsen.

Dies ist umso interessanter, dass Obst und Gemüse sehr viele ähnliche Eigenschaften aufweisen. So sind sie alle basisch und mehr oder weniger reich an Mikronährstoffen.

In fast allen Diäten wird reichlich Gemüse gegessen, aber Obst häufig verteufelt. Doch warum ist das so wenn beide doch eigentlich das Gleiche sind?

Nun so richtig erklären kann das niemand, höchstens noch mit dem etwas höheren Zuckergehalt.

Der Zucker

Damit kommen wir auf das Thema Zucker zu sprechen. Obst enthält genau gleich wie Gemüse auch Kohlenhydrate. Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich dabei um die Zuckermoleküle Glucose und Fructose.

Dabei ist das Verhältnis unterschiedlich. Einige Obstsorten wie Beeren haben meist ein Verhältnis von 1:1, was gerade für Menschen mit Fructosemalabsorption eine Hilfe ist und andere wiederum ein ungleiches Verhältnis.

So enthalten Äpfel deutlich mehr Fructose wie Glucose.

Es gibt auch Früchte wie die Avocado, welche eigentlich eine Beere ist, die etwas andere Eigenschaften aufweist und Fett enthält, was ansonsten bei Obst oder Gemüse nicht der Fall ist.

Avocado enthält eine Sonderform der Kohlenhydrate, die wie Fructose neutral auf den Blutzuckerspiegel wirkt bzw. diesen sogar leicht senken kann.

Fructose

Gerne wird Fructose als Grund aufgeführt warum man keine Früchte essen sollte. Doch Fructose ist nicht schlecht, solange es nicht in übermässiger Menge aufgenommen wird.

Fructose hat seinen schlechten Ruf aufgrund verarbeiteter Produkte die Haushaltszucker in grosser Menge enthalten. Diese führen zu Übergewicht und erhöhen das Risiko für Diabetes.

Essen wir aber Früchte in normaler Menge, profitieren wir von den positiven Effekten der Fructose.

Es ist daher wichtig hier zu unterscheiden und hier zählt wie kaum anderswo die Menge die das Gift macht.

Die Praxis

Was heisst das nun konkret?

Wir müssen die richtigen Früchte zur richtigen Zeit essen.

Wir sollten darauf achten Obst zu essen, welches nicht zuviel Zucker enthält. Beeren beispielsweise enthalten relativ wenig Zucker und können gut in unsere Nahrung eingebaut werden. Sie können also gut als Zwischenmahlzeit gegessen werden.

Noch besser eignet sich ein Apfel, welcher wenig Glucose enthält und dafür mehr Fructose.

Damit nimmt er kaum Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, sondern hilft diesen zu stabilisieren und damit das Hungergefühl zu kontrollieren.

Gerade auch vor einem Training kann er eine grosse Hilfe sein, da er für die nötige Energie im Training sorgt.

Nach dem Training können auch glucosereiche Obstsorten wie reife Bananen zum Wiederbefüllen der Glykogenspeicher gegessen werden.

Essen wir also zwischendurch ein paar Früchte, so schadet dies unserer Diät überhaupt nicht, sondern kann bei der Wahl der richtigen Obstsorte sogar hilfreich sein.

Gemüse vs. Obst

Je nach Gemüsesorte enthalten diese sogar mehr Kohlenhydrate als Obst. So sind Karotten oder Paprika relativ reich an Kohlenhydraten.

Am einfachsten fahren wir, wenn wir uns abwechslungsreich ernähren. Wir profitieren damit von der basischen Eigenschaft des Gemüses und des Obsts.

Sie liefern beide auch viele wertvolle Mikronährstoffe.

Der optimale Weg

Optimal ist darauf zu achten kohlenhydratarmes Gemüse und Obst während der Zeit zu essen in der wir nicht trainieren. Hier können wir auch fructosereiche Früchte essen.

Nach dem Training ist der optimale Zeitpunkt für kohlenhydratreiche Lebensmittel.

Wir können daher auch einmal ein gesundes Müesli mit Hirse- und Haferflocken nach dem Training essen und dieses mit Früchten anreichern. Dies ist genauso gut wie das klassische Reis und bringt uns etwas Abwechslung mit.

Ganz besonders wertvoll sind Beeren, da sie besonders reich an antikarzinogenen Stoffen und sehr reich an Mikronährstoffen sind.

Fazit

Obst ist nicht böse, es muss nur im richtigen Masse gegessen werden. Es macht auch nicht dick, genauso wie Fructose in gemässigten Mengen auch nicht böse ist.

Nutzt die Vorteile des Obst wie seine basische und teils blutzuckerstabilsierende Eigenschaft gezielt aus.

Es schmeckt also nicht nur lecker, sondern kann sogar eine Hilfe in der Diät sein.

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