Der menschliche Organismus ist sehr komplex und daher auch schwierig im Ganzen zu verstehen. Dieser Anspruch kann sowieso niemand von sich behaupten, denn so viel die Wissenschaft bereits herausgefunden hat, so viel ist uns noch unbekannt. Was wir aber können, ist die Zusammenhänge des erforschten Wissens verstehen und dies dementsprechend in der Praxis anzuwenden.
Genau dies tun wir jetzt zum Thema Stoffwechsel und Schilddrüsenhormone. Ein langsamer Stoffwechsel und dementsprechende Probleme beim Versuch das eigene Körperfett zu verlieren, kann sehr viele Ursachen haben, die aber immer wieder auf hormoneller Ebene zu finden sind, welche durch falsche Ernährung oder Lebensweise induziert sind.
Zu diesem Thema habe ich bereits viele Artikel verfasst. Heute möchte ich spezifisch auf die Schilddrüse und die Schilddrüsenhormone eingehen und zeigen wie man hier ein erhöhtes Stressaufkommen im Körper erkennen kann.
Oftmals ist die Thematik komplex und wir erkennen nicht bereits am TSH-Wert eine Schilddrüsenunterfunktion, sondern müssen weitere Werte zur Beurteilung heranziehen. TSH ist das Steuerhormon der Schilddrüse und oftmals messen Ärzte nur dieses. Ist der Wert zu niedrig, liegt oftmals eine Überfunktion vor, ist er zu hoch dann eine Unterfunktion, doch kann sich der Wert auch im Normbereich bewegen und die Schilddrüse dennoch ihre Wirkung nicht richtig entfalten.
Doch bevor wir darauf zurückkommen, machen wir einen kleinen Exkurs:
Interleukin-6
Wie eingangs erwähnt ist der menschliche Körper sehr komplex und die Vorgänge darin genauso. Daher versuche ich dieses spezifische Thema abstrakt wiederzugeben. Interleukin-6 ist ein Zytokin, sprich ein Protein im Körper, welches sowohl entzündliche Wirkungen, wie auch indirekt anti-entzündliche Wirkungen entfalten kann. Nach einer körperlichen Anstrengung (Training) schüttet der Körper Interleukin-6 aus. Dies reisst den Körper aus der Homöostase und führt zu Gegenreaktionen, wie der Ausschüttung von Interleukin-10, welches eine anti-entzündliche Wirkung entfaltet, die Insulinsensibilität erhöht, Leptin erhöht etc. Wir sehen also, dass der Körper durch Interleukin-6 gestresst wird und dementsprechend Gegenmassnahmen in die Wege leitet, welche für uns überaus nützlich sind und zu denn gewollten Anpassungen wie Muskelaufbau und Fettverbrennung führen.
Doch genau hier liegt der Knackpunkt:
Training führt zu einem pulsartigen Anstieg von Interleukin-6, welches die erwünschten und positiven Reaktionen im Körper auslöst, während aber ein chronisch erhöhtes Interleukin-6 genau das Gegenteil in unserem Körper bewirkt. Dauerhafte Entzündungen im Körper erhöhen das Risiko für so ziemlich alle Krankheiten!
Bevor ich nun zu fest vom eigentlichen Thema abschweife, kommen wir auf die Schilddrüse zurück zu sprechen. Wie ihr sicherlich bereits geahnt habt, führt eine chronische Erhöhung von Interleukin-6 auch zu einer unerwünschten Wirkung auf die Schilddrüsenhormone.
Cortisol
An dieser Stelle machen wir gleich einen weiteren Sprung und kommen auf Cortisol zu sprechen. Cortisol führt zu einer Reduktion von TSH, dem Schilddrüsenkontrollhormon. Darüber hinaus führt ein erhöhter Cortisolspiegel zu einem Überaufkommen von reversem T3, welches im Blutkreislauf aktives T3 bindet und dementsprechend inaktiv macht.
Der Zusammenhang
Interleukin-6 führt zu einem erhöhten Cortisol-Aufkommen = Stress im Körper!
Damit sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema Stress, denn egal wie stark wir die Stoffwechselvorgänge im Körper aufschlüsseln wollen, Stress führt überall zu einem negativen Feedback.
Zu viel Stress im Körper führt zu einer chronischen Erhöhung von Interleukin-6 und folglich einer Erhöhung von Cortisol, einer verminderten Umwandlung von T4 in T3, Bildung von reversem T3 etc.
Daher ist es wichtig, dass man früh genug erkennt ob der Körper unter Stress steht. Oftmals erkennt man dies bereits an Äusserlichkeiten oder durch genaue Fragestellung. Schläft jemand schlecht, fühlt sich oft mies gelaunt etc. dann sind dies Alarmzeichen, welche einen Arzt veranlassen sollten, gewisse Blutparameter zu testen und den Patienten darauf anzusprechen gewisse Dinge wie Ernährung, Trainingsvolumen oder Arbeitspensum zu ändern.
Die Blutanalyse
Nach der Beantwortung einiger Fragen, sollte der Arzt im Stande sein zu erkennen in welche Richtung sich die Problematik bewegt. Viele Ärzte erstellen nur Blutbilder aus welchen Stress kaum herauszulesen sind.
Am Beispiel der Schilddrüse würde das in etwas so aussehen: Testet der Arzt nur TSH, dann lässt er euch eventuell im Irrglauben alles sei in Ordnung, obwohl der Körper bereits durch erhöhtes Cortisol reverses T3 gebildet hat, welches aktives T3 bindet. Daher ist es wichtig, dass Ärzte erkennen, ob ein erhöhtes Stresslevel vorliegt und daher gegebenenfalls auch reverses T3 und Cortisol , nebst dem freien T3 und T4 bestimmen lassen. Die Einnahme der Anti-Baby-Pille führt zu einem erhöhten TBG-Aufkommen. TBG ist wiederum ein Hormon der Schilddrüse, welches freies T3 bindet. Der TSH-Wert alleine kann täuschen.
Ist der Körper unter Stress, fängt er an verschiedene Stoffwechselvorgänge in Gang zu setzen, wie Erhöhung von Cortisol, welches dann wiederum seine Wirkung auf verschiedene Hormone entfaltet, die sich dadurch verändern. Durch diese Veränderung ergeben sich weitere Wirkungen auf andere Hormone. Die Negativspirale hat ihren Lauf aufgenommen.
In der Schilddrüse wirkt wie erwähnt Cortisol direkt durch Bildung von reversem T3. Cortisol wiederum erhöht auch den Östrogenspiegel. Erhöhtes Östrogen führt zu mehr TBG. TBG bindet auch T3. Wir sehen also, dass dem Körper viele verschiedene Wege zur Verfügung stehen die Stoffwechselgeschwindigkeit zu drosseln, was dann eben durch die spezifische Wirkung aller involvierten Hormone zu weiteren unangenehmen Erscheinungen führt, wie z.b. eine durch Cortisol induzierte Erhöhung von Östrogen, die zu mehr Fett- und Wassereinlagerungen führt.
Mehr Östrogen und ein gleichzeitig langsamerer Stoffwechsel sind der tot der Bikinifigur. Ihr seht wenn ihr das Stressniveau zu hoch gehen lässt, kommt es zu jenem Moment bei welchem der Körper „Stop“ schreit und sich gar nichts mehr bewegt.
Fazit
Es ist wichtig grundlegende Stoffwechselvorgänge zu kennen oder sich in die Hände eines Coaches zu begeben, welcher diese kennt. Low-Carb Diäten sind das grösste Risiko, das Stressaufkommen im Körper zu erhöhen und damit den Körper dazu zu provozieren, unerwünschte Stoffwechselvorgänge auszulösen. Vollständige Versorgung des Körpers mit Mikronährstoffen ist besonders wichtig. Stoffwechselbeschleunigende Pflanzenextrakte, wie sie im #InsaneBurner enthalten sind, können auch sehr hilfreich sein.
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