Die Wahl des richtigen Proteins scheint eine komplizierte Sache zu sein, doch das muss es nicht. Ich zeige euch die Unterschiede im heutigen Artikel auf. Ein Protein-Pulver wird aus einem “normalen” Lebensmittel gewonnen. Als Basis dient in den meisten Fällen Milch bzw. Molke und in Fällen von veganen Protein-Pulvern Erbse oder Reis. Neuerdings gibt es auch Produkte die aus Rindfleisch (Beef) gewonnen werden.
Herstellungsverfahren von Whey Protein
Die Gewinnung des Protein-Pulvers kann auf viele Arten geschehen. So wird ein normales Whey Konzentrat, per Ultrafiltration gewonnen. Hier bleiben nach der Verarbeitung ca. 6-8g Kohlenhydrate und 4-7g Fette übrig. Es ist günstig in der Herstellung. Beim Whey Isolat wird das Protein-Pulver entweder durch das Ionenaustauschverfahren oder bei noch höherwertigen Produkten im Mikrofiltrationsverfahren gewonnen. Sie sind damit fast fett- und laktosefrei. Ein Hydrolysat zeichnet sich dadurch aus, dass es im Hydrolyse-Verfahren gewonnen wird und die Proteinketten in kleinste Fragmente aufgespaltet werden. Es schmeckt sehr bitter, wird aber vom Körper sehr schnell resorbiert.
Veganes Protein und Beef Protein
In letzter Zeit ist veganes Protein immer mehr in Mode. Vegane Proteine haben einfach den Nachteil, dass ihre Aminosäurenstruktur nicht perfekt ist. So ist Erbsenprotein arm an Cystein und Methionin und Reisprotein dafür arm an Lysin.
Beef Protein gaukelt vor ein Isolat aus Rindfleisch zu sein, doch in Tat und Wahrheit ist es nichts weiteres als kollagenes Protein, also schlichtweg Betrug und unbrauchbar für den Muskelaufbau.
Casein Protein
Ein Protein fehlt noch in der Auflistung. Die Rede ist von Casein Protein. Casein und Molke bilden die beiden Proteinarten in der Milch. Casein wird langsamer und schlechter verwertet als Molkeprotein und ist somit auch überflüssig in der Supplementierung. Es dient nur als Geldtreiber für die Supplementfirmen.
Das richtige Protein
Welches Protein sollten wir denn nun wählen? Sind wir Anhänger der veganen Ernährungsweise, dann kommt nur Erbsen- und Reisprotein in Frage. Da beide ungünstige Aminosäurenbilanzen aufweisen, sollten sie ergänzt oder kombiniert werden.
Das beste Protein ist und bleibt Whey. Die Frage stellt sich nur nach der richtigen Wahl des passenden Whey Proteins: Konzentrat, Isolat oder Hydrolysat?
Die Antwort darauf ist nicht so einfach, denn jedes hat seine Vor- und Nachteile. So schmeckt Whey Konzentrat natürlich am besten, wird aber langsamer verwertet als ein Isolat und Hydrolysat und enthält ausserdem einen gewissen Restanteil an Kohlenhydraten und Fett. Whey Isolat schmeckt häufig weniger gut, wird aber schneller verwertet und ist (fast) laktosefrei. Ein Hydrolysat schmeckt sehr bitter, wird aber besonders schnell verwertet.
Wenn du die Zielsetzung Muskelaufbau verfolgst, dann ist ein Whey Konzentrat die erste Wahl. Steht Fettreduktion im Vordergrund, dann greife zu einem Whey Isolat. Befindest du dich kurz vor einer Wettkampfteilnahme, dann ist sicherlich ein Hydolysat die erste Wahl.
Protein Matrix
Um von sämtlichen Vorteilen zu profitieren, würden sich sogenannte Protein Matrizen (Mischungen) gut eignen. So wäre beispielsweise für die Zielsetzung Muskelaufbau ein Protein mit überwiegendem Konzentrat-Anteil am besten, welches trotzdem ein paar Anteile Whey Isolat und Hydrolysat enthält um von deren Vorteilen der schnelleren Verwertung zu profitieren.
Wer sich die Zielsetzung Fettreduktion gross auf die Fahne geschrieben hat, profitiert wohl am meisten von einem Whey Isolat mit kleinem Hydrolysatanteil.