Unterschiedlichste Meinungen zum individuellen Tagesbedarf der Kalorienmenge existieren.

So gibt es diverse Formeln im Internet mit welchen wir unseren täglichen Kalorienbedarf berechnen können.

Einige dieser Formeln sind besser als andere und treffen in der Praxis bei einigen Personen den realistischen Wert relativ genau, während andere Berechnungsweisen total daneben liegen.

Der Mensch

Bei allen diesen Berechnungsmethoden wird vergessen, dass wir Menschen sind und keine Maschinen.

Im Falle eines Autos können wir den Treibstoffverbrauch genau berechnen. Wir kennen die exakten Parameter und daraus folgend berechnen wir den exakten Treibstoffverbrauch.

Der Mensch ist viel komplizierter und vor allem individueller. Insbesondere der Grundstoffwechsel unterscheidet sich sehr stark von Mensch zu Mensch.

Gerade deshalb können wir eine genaue Berechnung hiervon kaum vornehmen.

Der Mensch lässt sich nicht berechnen!

Die Messung

Nur weil wir den Kalorienverbrauch nicht anhand einer Berechnung ermitteln können, bleiben dennoch andere technische Möglichkeiten ihn zu ermitteln.

Wir können den Kalorienverbrauch nämlich messen. So gibt es diverse Möglichkeiten, die uns dabei helfen.

Die bekannteste Messmethode ist die Ermittlung mit der Ergospirometrie. Hierbei wird mithilfe der ein- und ausgeatmeten Gasen der Kalorienverbrauch ermittelt.

Darüber hinaus erfahren wir damit auch die prozentuale Verteilung des Substratabbaus. Das bedeutet, welchen Anteil der verwerteten Energie durch Kohlenhydrate, Proteine und Fett bereitgestellt wird.

Eine solche Messung kann in einer Ruhephase durchgeführt werden und bringt sehr genaue Resultate hinsichtlich des Grundumsatzes.

Natürlich können wir auch eine Messung im Rahmen einer sportlichen Aktivität durchführen lassen.

Die richtige Interpretation dieser Daten hilft uns dann den täglichen Kalorienverbrauch zu ermitteln.

Diese Methode stellt aber einen relativ grossen Aufwand dar, da er in einem speziell ausgerüsteten Labor durchgeführt werden muss.

Im Leistungssportbereich wird diese Methode zu Recht häufig eingesetzt. Vor allem der Bereich des Ausdauersports profitiert enorm von solchen Messverfahren, da wir nicht nur den Kalorienverbrauch kennen, sondern auch mehr über den genauen Substratabbau erfahren.

Der Sensewear

Eine weitere Methode die gerade in den letzten Jahren sehr populär wurde, ist die Messung mit dem sogenannten Sensewear-Armband.

Dieses Armband trägt man während einigen Tagen am Oberarm und erhält danach in der Auswertung sehr genaue Daten zum individuellen Kalorienverbrauch.

Mit Hilfe diverser Sensoren und einem intelligenten Algorithmus berechnet die Software unseren Kalorienverbrauch.

Es handelt sich dabei nicht um eine reine Messmethode, da wir aber sehr viele Parameter damit messen ist die darauf basierende Auswertung sehr genau.

Der grosse Vorteil ist die Praxiskompatibilität. Wir brauchen nur das kleine Armband zu tragen und können es danach auswerten.

Die Interpretation

Die grosse Kunst der gemessenen Werte ist ihre Interpretation. Die gilt für alle Methoden, egal ob mit einem Ergospirometrie-Gerät oder Sensewear-Armband durchgeführt.

Wir erhalten bei beiden Messmethoden einen Wert ausgespuckt, welcher unseren täglichen Kalorienverbrauch bedeuten soll.

Es wäre nun zu schön jene Menge an Kalorien zuzuführen bzw. etwas weniger als der gemessene Wert und damit kontinuierlich abzunehmen.
So einfach ist das ganze Thema nun nicht. Es spielt eine entscheidende Rolle welche Makronährstoffe wir zuführen. Auf dem Papier besitzen Kohlenhydrate grundlegend einen physiologischen Brennwert von 4.1kcal pro Gramm. Ähnliches gilt für Protein, welches gemäss Literatur einen physiologischen Brennwert von 4.1-4.3kcal pro Gramm aufweist.

Entscheidend ist aber die Frage wie viel von dieser Energie kann der Körper effektiv verwerten (Nettoenergie). So geht eine gewisse Menge Energie beim Verdauungsvorgang bereits verloren. Diese Verlustenergie ist im Falle von Protein viel höher als bei Kohlenhydraten und Fett.

Genauso müssen wir die unterschiedlichen Kohlenhydratarten behandeln. Auch wenn auf der Verpackung steht’s die gleiche Berechnungsgrundlage mit 4.1kcal pro Gramm verwendet wird, liefern Lebensmittel mit der gleichen Kalorienangaben unterschiedlich viel Energie im Körper.

Darüber hinaus kann der Körper auch eine gewisse Energie resynthetisieren. So bildet Laktat ein Nährsubstrat für die nichttrainierte Muskulatur einer Trainingseinheit.

Darüber hinaus kann eine zu starke Kalorienrestriktion dazu führen, dass sich unser Stoffwechsel verlangsamt und die gemessenen Werte nicht mehr den tatsächlichen Werten entsprechen.

Alle diese Punkte erschweren eine genaue Ermittlung des Kalorienverbrauchs.

Die Lösung

So kompliziert sich das ganze nun anhört, ist es auch wieder nicht. Es geht nur darum klar zu machen, dass wir nicht einfach unseren Kalorienverbrauch messen können und danach wahllos Lebensmittel mit der passenden Kalorienmenge in der Gesamtsumme zuführen können.

Der Körper ist ein sehr kompliziertes Gebilde, in welchem viele Hormone und Enzyme Einfluss auf die Verwertung der Nährstoffe nehmen.

Die Messung des Kalorienverbrauchs gibt uns einen guten Richtwert wonach wir unsere Ernährung richten können.

Nun gilt es das richtige Ernährungssystem zu wählen und unsere Makronährstoffe gemäss den ermittelten Werten zu berechnen.

Empfehlungen

Diverse Ernährungssysteme existieren auf dem Markt. Achtet bei der Wahl darauf eines zu wählen, welches keiner der drei Makronährstoffe (Protein, Fett und Kohlenhydrate) verteufelt und ganz streicht.

Wichtig ist auch im Falle einer hypokalorischen Ernährung (Diät) die Gesamtkalorienmenge nicht zu drastisch über längere Zeit zu reduzieren.

Fazit

Messmethoden zur Ermittlung des Kalorienverbrauchs sind ein wichtiges Hilfsmittel um schnell und erfolgreich Erfolge erzielen zu können.

Es entfällt langwieriges Protokollieren der Kalorienmenge und dokumentieren der körperlichen Veränderungen um anhand deren die passende Kalorienmenge rauszufinden.

Leider wird diese Methode noch immer sehr häufig praktiziert. Sicherlich nicht verkehrt, aber extrem aufwendig und zeitraubend.

Nutzt die modernen Technologien, aber vergesst dabei nicht hart zu trainieren und euch strikte an die Ernährungsvorgaben zu halten!

Related Posts:

Gute und schlechte Light-Produkte

Gute und schlechte Light-Produkte

Get Shredded – Messung und Berechnung des täglichen Kalorienverbrauchs

Get Shredded – Messung und Berechnung des täglichen Kalorienverbrauchs

Get Shredded – Yohimbin: Die Wunderwaffe in Sachen Fettverbrennung?

Get Shredded – Yohimbin: Die Wunderwaffe in Sachen Fettverbrennung?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert