Die Genetik ist ein heiss diskutiertes Thema in unserem Sport. Man hört immer wieder sagen, dass einige Menschen über eine besonders gute Genetik verfügen, während andere wiederum eine eher schlechte Genetik besitzen. Doch was heisst das wirklich? Nun es sind diverse Faktoren die “eine gute Genetik“ definieren.
Wir wollen hier aber auch grundsätzlich festhalten, dass jeder Trainierende im Rahmen seiner eigenen Bedingungen seinen Körper verändern kann, aber nicht jeder ein Mr. Olympia werden kann.

Nur am Rande bemerkt: Korrekterweise müssten wir den Ausdruck “bessere genetische Bedingungen bzw. Voraussetzungen” verwenden, in der Szenen-Sprache hat sich aber “eine gute bzw. schlechte Genetik” etabliert.

Der Körpertyp

Ein wesentlicher Faktor ist der Körpertyp, welcher früher und auch heute noch gerne in die Grundtypen Endomorph, Ektomorph und Mesomorph klassifiziert wird. Diese Typisierung umschreibt den Körpertyp. Ein Mesomorph verfügt über breite Schulter und damit über ein gutes Muskelaufbaupotential. Diese Voraussetzung ist sicherlich ein wesentliches Merkmal, welches einen grösseren Muskelaufbau begünstigt.

Wie wir gleich im nächsten Teil erfahren, ist es unter anderem auch die Anzahl des jeweiligen Muskelfastertyps und natürlich der Gesamtzahl der Muskelfasern, welche das Aussehen unserer Muskeln bestimmen. Bei weiblichen Athleten ist dies z.B. gut sichtbar in der Beinmuskulatur: Athletinnen der Wellnessklasse verfügen über viel muskulösere Beine, wie jene der Bikiniklasse.

Muskelfasertypen

Ein weiterer Aspekt sind die Muskelfasertypen. Jeder Mensch verfügt über schnelle und langsame Muskelfasern, sowie über sogenannte Mischtypen. Menschen mit einem höheren Anteil an schnellen Muskelfasern und sogenannten Mischfasern mit dem Potential schnell zuckend zu sein, bauen mehr sichtbare Muskelmasse auf. Das Dickenwachstum, sprich die Muskelquerschnittsvergrösserung ist bei den schnellen Muskelfasern deutlich höher. Nach heutigem Wissenstand ist es nicht möglich, dass sich langsame Muskelfasern in schnelle umwandeln, zumindest nicht ohne Einsatz von verbotenen Medikamenten und selbst hier nur in begrenztem Masse.

Der Stoffwechsel

Ein weiterer Aspekt sind stoffwechselrelevante Faktoren. So gibt es Menschen die eine besonders hohe Insulinsensibilität aufweisen und deren Insulin ein höheres anaboles Potential besitzen. Auch die Potenz des Stoffwechsel-Faktors UCP-1 ist unterschiedlich ausgeprägt. Jene Menschen mit einem besonders hohen und potenten Aufkommen des UCP-1 haben einen viel schnelleren Stoffwechsel und können dadurch viel mehr Kohlenhydrate verwerten und entsprechend mehr Muskelmasse aufbauen.
Auch das weitere Hormonaufkommen wie jene des Testosterons und Wachstumshormon entschiedet hier mit.

Wo bin ich?

Jeder fragt sich nun wo er selber steht und welches Potential er besitzt. Nun, die meisten Menschen haben ein durchschnittliches Muskelaufbaupotential und können dadurch nicht Mr. Olympia werden, aber ihren Körper drastisch verändern.
Entscheidend hierbei ist das richtige Training und Ernährung sowie Disziplin. Durch die richtige Wahl des Trainings und der Ernährung können wir gewisse körperliche Parameter wie das Aufkommen des UCP-1 oder die Insulinsensibilität verbessern und damit unser Potential für Muskelaufbau erhöhen.

Fazit

Jeder Mensch kann Muskelmasse aufbauen. Eine schlechte Genetik als Ausrede vorzubringen gilt nicht. Wir müssen auch immer aufpassen uns nicht mit anderen zu vergleichen, sondern uns auf die eigenen Fortschritte zu konzentrieren.

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