Heute wollen wir uns mal näher mit den angeblich häufig auftretenden Intoleranzen und Allergien beschäftigen.

Gleich vorweg sei erwähnt das echte Intoleranzen und Allergien was wirklich Unangenehmes und auch teilweise richtig Gefährliches darstellen können für echte Betroffene.

Einige fragen sich nun warum der Autor Wort “echt“ im vergangenen Satz zweimal herausstrecht. Leider scheint sich aus den diversen Intoleranzerscheinungen in den letzten Jahren schon fast eine Mode entwickelt zu haben.

So geben viele vor unter Laktoseintoleranz oder Fructosemalabsorption zu leiden um einen Verzicht auf Milchprodukte und Früchte gesellschaftlich erklären und dabei auch noch gleich mitleidige Blicke einfangen zu können.

Wie bereits erwähnt sind echte Erkrankungen wie beispielsweise ein Fehlen des Laktase-Enzyms eine schlimme Sache für Menschen die unter Laktoseintoleranz leiden. Vor allem wenn die Aktivität dieses Enzyms völlig ausbleibt und selbst ein Schluck Milch im Kaffee zu unangenehmen Erscheinungen führt.

Die Mode

Geht man heute in einen Supermarkt einkaufen, findet man fast in jeder Ecke laktosefreie Produkte. Für echte Betroffene eine grossartige Hilfe, da sie so nun auch wieder wertvolle Lebensmittel, die besonders in einer Diät eine grosse Hilfe sind, wieder essen können. Magerquark ist beispielsweise eines dieser Lebensmittel.

Das wirklich Störende an dieser ganzen Modeerscheinung sind die geschickten Marketingkampagnen und subtilen Beeinflussungsmethoden der Lebensmittelindustrie. So finden sich spezielle laktosefreie Produkte im Produkteregal, welche im originalen nicht speziell laktosefrei gekennzeichneten Produkt auch keine Milchprodukte enthalten, aber doppelt so viel kosten.

Mayonnaise ist so ein Beispiel: Echte Mayonnaise enthält keinen Inhaltsstoff, welcher auch nur in Spuren Laktose enthält und dennoch gibt es Produkt, die explizit laktosefrei bezeichnet werden aber viel mehr kosten. Sowas nenne ich “Verbraucherverarsche“.

Durch gezielte Kampagnen wird dem Verbraucher auch suggeriert, dass laktosefreie Produkte der Gewichtsreduktion dienen.

Der leichtgläubige Verbraucher

Es gibt auch für gesunde Menschen Gründe auf laktosefreie Produkte zurückzugreifen in gewissen Fällen. Darauf kommen wir später in diesem Artikel zu sprechen. In den meisten Fällen existieren aber hierzu nur wenige Gründe.

Sehr häufig beobachte ich im meiner Praxis als Coach, dass viele Trainierende die sich bei mir melden für einen Ernährungsplan bzw. Betreuung gleich zu Beginn weg ihre Abneigung gegen Milchprodukte äussern und auch von Intoleranzen gegenüber Fructose sprechen.

Gleichzeitig essen sie aber haufenweise Proteinriegel mit Milchschokoladenüberzug und schütten sich literweise Fructose-haltige Sportlergetränke rein ohne die geringsten Beschwerden zu verspüren.

Dies ist ein Widerspruch den es zu beheben gilt.

Die Wahrheit

Wie bereits mehrfach erwähnt gibt es diverse Menschen die unter einer Laktoseintoleranz leiden und daher keine normalen Milchprodukte zuführen können. Im asiatischen Raum ist die Ausprägung des Laktase-Enzyms ziemlich komplett verkümmert und viele Menschen können dort keine Milchprodukte richtig verdauen.

In unseren Breitengraden gehört Milch zu einem Grundnahrungsmittel und die Aktivität des Laktase-Enzyms bleibt über das Säuglingsalter hinaus bestehen, so dass die meisten von uns Milchprodukte verwerten können.

Nun stellt sich die Frage ob wir Milchprodukte zuführen sollten. Nun, in einer kalorienreduzierten Diät ist sicherlich eine Einschränkung des Konsums von Milchprodukten anzustreben. Dies aber nicht unbedingt in erster Linie wegen der Laktose, sondern vielmehr weil viele Milchprodukte sehr kalorienreich sind.

Die Milch enthält alle wichtigen Mikronährstoffe und reichlich Makronährstoffe, welche im Falle von Kuhmilch dazu dient das Kalb wachsen zu lassen. Ein erwachsener Mensch braucht aber kein derart kaloriendichtes Getränk, welches in Wirklichkeit auch gar nicht dafür von der Natur vorgesehen ist.

Verarbeitete Produkte wie Magerquark sind aber relativ kalorienarm und können in einer Diät von grossem Nutzen sein.

Daher verzichtet auf Milch und setzt nur jene wirklich hilfreichen Milcherzeugnisse wie Magerquark ein. Wir können aber auch gut auf Milchprodukte verzichten. Sie sind nicht lebensnotwendig.
Für echte laktoseintolerante Menschen erübrigt sich die Frage welche Produkte sie nun einnehmen. Sie haben keine Wahl und greifen zu laktosefreien Proukten.

Im Falle von Menschen mit intaktem Laktase-Enzyms stellt sich nun die Frage ob wir normale oder laktosefreie Produkte verwenden sollten. Dies hängt von zwei Faktoren ab:

Erstens entscheidet die Menge darüber wie viel Laktose unser Körper wirklich in kurzer Zeit aufspalten kann und welche Zielsetzung wir verfolgen.

Erfahrungen von Bodybuildern zeigt, dass Milchprodukte zu eine subkutanen Wasserspeicherung führen können. Inwiefern dies nun in der Praxis tatsächlich zutrifft, kann man nicht abschliessend beantworten.

Dies hängt wohl wiederum von der Menge der aufgenommenen Laktose und der Kapazität des Laktase-Enzyms ab.

Um etwaige Risiken zu vermeiden, kann man zu laktosefreien Produkten greifen.

Die bösen Früchte

Wollen wir noch kurz das Thema Fructose ansprechen. Fructose findet sich in den meisten Früchten wieder und oftmals auch als billiger Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln.

Fructose wird vom Körper insulinunabhängig verarbeitet und kann nicht als Glykogen gespeichert werden. Aus diesem Grund darf man keine grösseren Mengen auf einmal zuführen, da wir sonst das Risiko eingehen die Fructose als Körperfett eingelagert begrüssen zu dürfen.

Kleine Mengen Fructose helfen den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und können eine gute Hilfe als Intra-Workout-Getränk darstellen. Hier sollten wir aber eine natürliche Quelle wie Apfelschorle wählen.

Echte Fructoseintoleranzen sind auf einen Gendefekt zurückzuführen und sind sehr selten. Einige Menschen können Fructose schlecht verarbeiten, weil die Versorgung mit Mikronährstoffen und äusserer Stress zu Verdauungsproblemen führen.

Die meisten Menschen aber können Früchte problemlos verarbeiten und profitieren auch von ihrer basischen Wirkung. Die Angst vor Früchten ist unbegründet. Esst Früchte in vernünftigem Rahmen und profitiert von den wertvollen Inhaltsstoffen.

Fazit

Lasst euch nicht von Modeerscheinungen beeinflussen und bewahrt eine gesunde Sichtweise auf unsere Lebensmittel. Die Psyche spielt eine wichtige Rolle und der falsche Glaube kann schnell einmal Symptome einer angeblichen Intoleranz auslösen, die in dieser Form gar nicht existiert.

Kein naturbelassenes Lebensmittel ist böse, wenn wir es zur richtigen Zeit in der richtigen Menge einsetzen.

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