Eine Frage die sich viele stellen, denn häufig wechseln sich Phasen des Aufbaus und der Diät ab. So wäre es also nur logisch nach der Diät wieder mit Aufbau zu beginnen. Doch müssen wir wirklich immer zwischen diesen beiden Gegensätzen wechseln?

Nicht unbedingt, denn es hängt von der Zielsetzung ab. Oft hört man den Wunsch Diät zu machen und das Gewicht danach zu halten. Doch viele scheitern daran und landen automatisch wieder im Aufbau, wobei Aufbau meistens einige bis viele Kilogramm Fett mehr bedeutet.

Muss das wirklich sein? Wir sagen nein, zumindest nicht mit der richtigen Strategie.

Die Diät

Am Anfang steht die Diät, die uns in die gewünschte Form bringt, die wir danach halten möchten. Es gibt verschiedene Wege unser Wunschgewicht bzw. unser Wunschaussehen zu erreichen. Tausende von Diäten buhlen um die Gunst der Anwender.

In der Art und Weise der Diät liegt auch die Ursache für das Scheitern danach. Diäten wir zu extrem, können wir das Gewicht danach kaum halten.
Es kann ja kaum das Ziel sein sich dauerhaft dem Diätdiktat zu unterwerfen. Irgendwann möchten wir auch wieder “normal“ essen.

Doch genau hier liegt der Fehler: Eine Diät darf niemals als eine solche wahrgenommen werden, zumindest nicht als unmenschlicher Leidensweg. Natürlich stellt eine Diät eine gewisse Einschränkung dar, dieser sollten aber enge Grenzen gesetzt sein.

Diät bedeutet nichts weiter als Ernährungsform bzw. Ernährungsweise. Es bedeutet nicht seinen Körper verhungern zu lassen. Doch genau das tun viele.

Wie gesagt es ist völlig unnötig und kontraproduktiv seine Kalorienzufuhr derart massiv einzuschränken, so dass wir uns unwohl fühlen.
In einer Diät müssen wir zu allererst darauf achten weniger zu essen als wir verbrauchen. Dies bedeutet aber nicht die Kalorienzufuhr gleich zu halbieren, sondern einfach 15-25% weniger als der isokalorische Wert beträgt zuzuführen.

Das richtige Vorgehen

Leider ist es oft der Fall, dass der Körper eine Kalorienreduktion bemerkt und seinen Stoffwechsel adaptiert. So verbrennen wir nach einer gewissen Zeit nicht weiter Körperfett.
Dieser Umstand ist individuell und nicht bei allen Menschen gleich ausgeprägt. Wir können diesen Effekt aber auch verhindern bzw. zumindest vermindern.

Wir müssen dem Körper vorgaukeln, dass alles in Ordnung ist. Dazu geht es in erster Linie darum, die Hormone zu beeinflussen. Leptin, Ghrelin und Insulin spielen hier nebst den Schilddrüsenhormonen eine wesentliche Rolle.

Gerade Leptin nimmt dabei eine Schlüsselfunktion ein. Sinkt seine Konzentration, dann reduziert sich der Stoffwechsel.

Doch wie können wir dies vermeiden? Es hat sich sowohl in der Theorie wie auch in der Praxis gezeigt, dass eine ausreichende Kohlenhydratzufuhr ein gutes Mittel dafür ist, den Leptinspiegel aufrechtzuerhalten.
Am besten positiv beeinflussen lässt sich der Leptinspiegel mit einer täglichen Mahlzeit, die vollgestopft mit Kohlenhydraten ist.

“Stopp!“ werden viele jetzt sagen, Kohlenhydrate in grossen Mengen machen doch Fett? Nun ja, das stimmt nur bedingt. Führen wir die Kohlenhydrate nach dem Training zu, so passiert eben dies nicht. Ganz im Gegenteil, denn wir profitieren somit nicht nur von dem positiven Effekt auf Leptin, sondern füllen unsere Glykogenspeicher gleich noch richtig auf und beschleunigen den Stoffwechsel. Auch den Cortisolspiegel halten wir so unter Kontrolle.

Die Zeit danach

Wir haben nun gelernt, dass wir auch in der Diät ordentlich Kohlenhydrate reinschauffeln müssen. Beenden wir nun die Phase der Kalorienreduktion und wechseln wieder in die normale Ernährung zurück, dann können wir das Gewicht auch halten.

Doch was bedeutet normale Ernährung? Nun wir sollten versuchen während einer Phase der Gewichtsreduktion nur die Kohlenhydrat- und Fettzufuhr zu drosseln und stark hochkalorische und verarbeitete Lebensmittel zu vermeiden. Sich in der Nahrungsmittelauswahl massiv einzuschränken bringt nichts.

Kehren wir dann wieder zurück zur normalen Ernährung, bedeutet dies nur die Kohlenhydrat- und Fettzufuhr wieder zu erhöhen.
Wir können uns hier auch ab und zu mal etwas Schokolade gönnen oder ähnliches. Da unser Stoffwechsel läuft, müssen wir nichts befürchten und können auch ab und zu über die Stränge schlagen.
Viele nehmen nach einer Diät nur deswegen zu, weil sie ihren Stoffwechsel runtergefahren haben und nicht weil sie sich wieder “normal“ ernähren.

Achten wir in der Diät genau darauf, dann müssen wir keine Angst vor der Zeit danach haben. Dies soll aber auch kein Freipass für hemmungsloses Schlemmen bedeuteten, denn das würde relativ schnell einmal in einer Gewichtszunahme enden, obwohl dies dann wiederum von der individuellen Prädisposition abhängig ist.

Das Training

Nicht vergessen in der ganzen Geschichte dürfen wir das Training. Auch hier sollten wir nicht allzu stark zwischen einer Diät oder einer isokalorischen Ernährung unterscheiden. Gerade nach einer Diät sollten wir genauso weitertrainieren. Einzig die Art und Weise des Trainings kann variieren, wie beispielsweise der Anteil von Cardio oder HIIT.

Hier soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass gerade während einer kalorienreduzierten Ernährung eher HIIT zu bevorzugen ist und zu anderen Zeiten normales Cardio, welches eher der Verbesserung der Fettmobilisierung dient.
Diese Verbesserung kommt uns dann in einer nächsten Diät zugute.

Fazit

Die Zeit nach der Diät ist wichtig und ihre Ausgestaltung stark von der Diät selber abhängig. Verzichtet auf Radikaldiäten und esst genug Kohlenhydrate.
Damit könnt ihr euer Sixpack auch nach der Diät bewahren.

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